einige Passagen dieser Antwort kamen für mich unerwartet und rufen bei mir Widerspruch hervor.
Also müssen wir jetzt zeigen, daß wir es besser machen als Lucke, Henkel und Co
Rechte Parteien haben nur in Ostddeutschland eine Chance über 5% zu kommen. Hier im Westen nicht.
Das sehe ich anders und verweise dazu auf meine Stimmen Aufgliederung der Europawahl, als die "AfD Welt" noch in Ordnung war:
Unter 5,5%: Nordrhein-Westfalen (5,4%), Niedersachsen (5,4%)
5,5% bis 6,5%: Bremen, Hamburg, Sachsen-Anhalt
6,5% bis 7,5%: Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz, Saarland, Schleswig-Holstein, Thüringen
7,5% bis 8,5%: Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg
Über 8,5%: Hessen (9,1%), Sachsen (10,1%)
Es fällt auf, daß wie übrigens schon bei der Bundestagswahl (!) die AfD
- nur im Nordwesten und NRW schlecht abschneidet (was leider viele Einwohner / Wähler betrifft).
- in Süddeutschland ebenfalls sehr stark ist (bzw war)
- die Ergebnisse der Europawahl auch in Sachsen, Hamburg und Bremen wiederholen konnte (+/- 1% die sich weitgehend ausgleichen)
Auffällig waren insofern nur die Zuwächse in Thüringen und vor allem Brandenburg, was natürlich Höcke und Gauland entsprechend hochgepusht hat.
Man beachte außerdem, daß die REPs zu Beginn ihre Erfolge in Bayern und vor allem Baden-Würtemberg feierten.
Jedoch ist inzwischen auch jedem Klar, dass mit Denkweisen zweier verschiedener Gruppen auf der Basis ihrer unterschiedlichen Richtung niemals zusammen finden werden.
Sehe ich anders, zumindest wenn man abweichende Meinungen toleriert. Man kann sich ruhig von
- sozialistischen
- zentralistischen
- kollektivistischen
- strafrelevanten
Inhalten distanzieren. Aber das sollte eigentlich kein Problem sein.
Aber warum MUSS man sich von bestimmten Parteien und Organisationen pauschal (!) distanzieren ? Das macht keinen Sinn. Es sein denn Parteien wie die NPD oder die SED Linkspartei stellen ihren Sozialismus, Zentralismus und Kollektivismus betont zur Schau.
Vor allem: Was ist denn "Wirtschafts-liberal" ? Daß man den USA weiter in den Hintern kriecht wie Merkel ? TTIP ohne Korrekturen durchwinkt ?
Und wo ist z.B. die grundlegende Kritik am Abgabensystem ? Dazu später mehr.
Einige Führungspersönlichkeiten wie Petry, Gauland und Höcke wollten ihre rechtsradikale Sicht verankern und die Grundthemen der AFD vernichten.
Finde ich nicht. Und im Gegenteil, es ist von Vorteil, wenn die AfD (wie beim EU/RO) eine freiheitliche und föderalistische Alternative bietet, mit der die Wutbürger und Protestler aus dem Pegida Umfeld behutsam überzeugt und eingebunden werden.
Und damit zum zweiten Problem von Lucke:
Wer liberal sein will, muß nicht nur lernen, andere Meinungen zu tolerieren und Pauschal-Abgrenzungen zu vermeiden (erstes Problem).
Er muß auch sein liberales Profil präsentieren (statt Abgrenzung) durch eigene Inhalte !
Ein paar Beispiele dazu jenseits des EU/ROs, EEG, GEZ und Kanada Modells:
+ Länderfinanzausgleich reduzieren
+ Stufenmodell Steuern 10, 20, 30, 40 Prozent (als Spitzensatz)
+ Steuerreform mit angerechneten Steuern und Abgaben für Arbeitnehmer / Keine Privilegien für Banken
+ 6,50 Euro Mindestlohn (gegen Aufstockung, um knapp über Harz IV zu kommen, aber keine 8,50 Eur)
+ Sozialabgaben 0 bis 500 frei, 500 bis 1000 mit 10% AN Anteil
+ Jahresmodell bei Leistungen der Sozialsysteme mit 10, 20, 30, 40, 50 Spitzenjahren.
+ Beiträge der Eltern bei der KV und Kinder bei der RV anrechnen.
+ Föderalismus / Kreise als Kantone mit Steuerwettbewerb / Volksabstimmungen
+ Teillegalisierung von Drogen
+ Überwachung des öffentlichen Raumes statt Schnüffelei in Privatsphäre
Das waren jetzt zehn sehr liberale (!) Punkte, mit denen Lucke und Co hätten glänzen können, um das liberale (!) Profil zu stärken. Allein sie waren zu sehr mit Abgrenzung beschäftigt.
Jetzt Du wieder