Für die "Süddeutsche Zeitung" sind es die "Brandstifter von der AfD", von denen die größte Gefahr ausgeht.
Chemnitz - Die Brandstifter von der AfD
Bei Max Frisch hießen die Brandstifter Schmitz und Eisenring. Heute in Deutschland heißen sie Gauland, Laatsch, Weiß, Weidel, Blex, Frohnmaier, Höcke... man weiß gar nicht, bei wem die Aufzählung beginnen und bei wem sie enden soll.
https: //www.sueddeutsche.de/politik/meinung-am-mittag-chemnitz-die-brandstifter-von-der-afd-1.4107557
Ach ja - Kein Wort der SZ über die Opfer der Messerstecher. Warum auch ?
Für den Spiegel sind die bösen Sachsen daran schuld.
Eskalation in Chemnitz - Immer wieder Sachsen
Ein Toter, tausend Gerüchte: In Chemnitz eskaliert ein Stadtfest. Schon wieder Sachsen, das deutsche Problemland. Der Freistaat ist wie das Internet. Nur in echt.
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Der ganze niedrige Hass, der sich im Netz Bahn bricht - in Sachsen kann man ihn auf der Straße sehen. Die Videos aus Chemnitz zeigen sie ja, die dicken, stiernackigen Männer, die mit ihren Glatzen aussehen wie Pimmel mit Ohren - allerdings Pimmel mit Sonnenbrillen. Sie sind das Fleisch gewordene Rülpsen und Tölpeln, das die sozialen Medien durchflutet.
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Sachsen ist tatsächlich das deutsche Ungarn. Ein Osten, der von der liberalen Demokratie des Westens nichts wissen will. Vom Westen will man dort nur das Geld - nicht die Werte.
http: //www.spiegel.de/politik/deutschland/chemnitz-immer-wieder-sachsen-kolumne-von-jakob-augstein-a-1225128.html
Und das sagt die AfD zu den Vorgängen:
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Chemnitz: Medien und Altparteien spalten die GesellschaftDie AfD-Fraktionsvorsitzenden Alice Weidel und Alexander Gauland kritisieren den Umgang von Politik und Medien mit den Vorfällen in Chemnitz:
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Gewalt gegen Unschuldige und Selbstjustiz sind fraglos völlig inakzeptabel und dürfen von einem funktionierenden Rechtsstaat nicht hingenommen werden.
Soviel zum Selbstverständlichen. Die Art und Weise wie jedoch Medien und Politik mit den Vorfällen in Chemnitz umgehen ist unanständig und trägt zur weiteren Polarisierung bei.
Anstatt zu allererst die tödlichen Messerattacken, die noch Zyniker als Einzelfall abtuen können, scharf zu verurteilen und mit aller Härte in Worten und Taten dagegen vorzugehen, hört man nur noch von vermeintlichen ‚Hetzjagden‘. Die Kausalität wird völlig außer Acht gelassen. Wo bleibt hier in der Berichterstattung und der politischen Kommentierung eigentlich die Verhältnismäßigkeit?
Wenn die abscheuliche Tötung eines Menschen auf offener Straße weniger Beachtung und Empörung erfährt als der wütende Protest dagegen, dann haben wir hier eine fatale Schieflage.
Politiker und Redaktionen, deren Antwort auf die Bluttat in Chemnitz ein verallgemeinerndes Sachsen-Bashing ist, tragen zur Spaltung der Gesellschaft bei, untergraben ihre eigene Glaubwürdigkeit und zeigen, dass sie auf ganzer Linie versagen.“
AfD Facebook
https: //www.facebook.com/afdimbundestag/videos/304604016785972/
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Welcher Maßstab wofür? Nach Mord Entsetzen über Hooligan-DemoEin Erstochener 35-Jähriger in Chemnitz, zwei weitere im Krankenhaus, mindestens einer der beiden schwer verletzt. Alle drei Opfer Deutsche. Tatzeitpunkt ist die Nacht von Samstag auf Sonntag. Eine erste präzisere Meldung kommt von Tag24.de, die am Sonntag um 7:54 Uhr veröffentlicht:
„Nach ersten Informationen soll in der Brückenstraße eine Frau belästigt worden sein. Als ihr Männer zu Hilfe kommen wollten, eskalierte offenbar die Situation. Bestätigen konnte das die Polizei nicht. Es kam zu einer tödlichen Auseinandersetzung mit mehreren Verletzten. Ein Mann (35) verstarb wenig später im Krankenhaus. Polizisten suchten am Morgen das Stadtfest-Gelände ab und fanden später die Tatwaffe.“
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Schon 90 Minuten vor Veröffentlichungszeitpunkt von tag24.de allerdings schrieb die Chemnitzer Polizei per Twitter: „Entgegen der in einigen Medien kursierenden Infos, gibt es nach jetzigem Ermittlungsstand bzgl. des Tötungsdelikts in #Chemnitz keinerlei Anhaltspunkte, dass eine Belästigung der Auseinandersetzung vorausging. Bitte beteiligt euch nicht an Spekulationen!“
Im Laufe des Sonntags ruft zunächst die AfD Chemnitz zu einer Demonstration auf: „### ACHTUNG ### Heute 15 Uhr Spontandemo am AfD Stand an der Brückenstraße/ Ecke Straße der Nationen zum Gedenken an die Opfer der Messerattacke am Rande des Stadtfestes dieses Jahr.“ Etwa einhundert Leute kommen, die Demonstration verläuft nach Polizeimeldungen friedlich.
Mehr Personen als die AfD kann allerdings eine Gruppierung mobilisieren, die sich „Kaotic Chemnitz“ nennt und laut Wikipedia dem Spektrum rechter Fußball-Hooligans als Anhänger des FC Chemnitz zuzuordnen ist. Die Gruppe ruft zu einer Demonstration um 16:30 Uhr auf, zu der später bis zu eintausend Teilnehmer erscheinen werden. Die Überschrift des Aufrufs lautet: „Unsere Stadt. Unsere Regeln.“ und „Lasst uns zusammen zeigen, wer in der Stadt das sagen hat!“. Die Polizei Chemnitz ist unterbesetzt und überfordert, denn zeitgleich findet das Chemnitzer Stadtfest statt, das an drei Tagen zweihunderttausend Besucher zählt.
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Barbara Ludwig (SPD), Oberbürgermeisterin von Chemnitz äußert sich gegenüber dem MDR entsetzt. Hier aber nicht entsetzt über das Tötungsdelikt, sondern über die Ausschreitungen im Rahmen der Demonstration:
„Wenn ich sehe, was sich in den Stunden am Sonntag hier entwickelt hat, dann bin ich entsetzt“, dass es möglich ist, dass sich Leute verabreden, ansammeln und damit ein Stadtfest zum Abbruch bringen, durch die Stadt rennen und Menschen bedrohen – das ist schlimm.“
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https: //www.tichyseinblick.de/kolumnen/alexander-wallasch-heute/chemnitz-nach-mord-entsetzen-ueber-hooligan-demo/