=== Stellungnahme der AfD zum Millionenkredit
Vorbemerkung:
Spiegel online hat am 15.12. die untenstehende Berichterstattung veröffentlicht, ohne der AfD Gelegenheit zu geben, sich zu den behaupteten Sachverhalten zu äußern. Die journalistische Sorgfaltspflicht würde gebieten, dass man die Richtigkeit von vermeintlichen Tatsachen überprüft, indem man zumindest die unmittelbar Betroffenen befragt.
Heikler Deal: AfD bekam günstigen Millionenkredit von Hamburger Reeder
Ein Millionenkredit, den die Anti-Euro-Partei Alternative für Deutschland (AfD) im Wahlkampf aufgenommen hat, könnte ihr juristischen Ärger mit der Bundestagsverwaltung bescheren. …
Nein, denn die Aufnahme von Darlehen ist ein legales Instrument der Parteienfinanzierung. Die AfD muss die Darlehen in ihrem Rechenschaftsbericht, der bis zum 30.9.2014 einzureichen ist, ausweisen und das werden wir auch tun.
Die Konditionen sind laut interner AfD-Unterlagen so günstig, dass Juristen das Geschäft als verkappte Spende bewerten …
Offenbar hat keiner der befragten Juristen Einsicht in die Darlehensverträge genommen. Es wäre interessant zu wissen, wieviele Juristen es abgelehnt haben, den Vorgang ohne Kenntnis der Rechtsgrundlagen zu kommentieren. Aber ein Jurist fand sich offenbar …
“Ein Kredit zu so niedrigen Zinsen ohne relevante Sicherheiten und mit Aussicht auf völligen Erlass dürfte eine verschleierte Spende sein”, sagt Jörn Ipsen, Experte für Parteienrecht an der Universität Osnabrück. Dann hätte die AfD die Summe unverzüglich der Bundestagsverwaltung melden müssen, was aber nach deren Angaben nicht geschehen ist.
Danke, Herr Ipsen! Sie haben sicherlich nichts dagegen, wenn wir Ihr mit Autorität vorgetragenes Zitat bei nächster Gelegenheit auf die Hilfskredite für Griechenland, Portugal und Spanien anwenden?
Aber in Bezug auf die AfD liegt Herr Ipsen falsch. Zum einen ist von einem „völligen Erlass“ in den Darlehensverträgen keine Rede. Es geht nur um die Umwandlung einer eventuell nach fünf bzw. acht Jahren noch bestehenden Restschuld. Bis dahin ist das Darlehen ein Darlehen mit klaren Zins- und Tilgungsverpflichtungen. Eine Umwandlung in eine Spende hätte frühestens nach fünf bzw. acht Jahren erfolgen können und erst dann hätte die Bundestagsverwaltung informiert werden müssen. Durch das Bundestagswahlergebnis wird es zu diesem Fall aber nicht kommen. Vielmehr werden beide Darlehen deutlich vor der jeweiligen Umwandlungsfrist vollständig getilgt werden.
“Schon ein Kreditzins deutlich unter Marktniveau ist ein geldwerter Vorteil im Sinne des Parteiengesetzes”, sagt Sophie-Charlotte Lenski von der Universität Konstanz.
Das hat niemand bestritten. Aber Spiegel online hätte bei einem Minimum an Nachdenken auffallen können, dass Zinsen für einen in 2013 aufgenommenen Kredit erst 2014 bezahlt werden. (Ersatzweise hätten wir es gerne erklärt, falls Spiegel online sich die Mühe gemacht hätte, auch uns zu befragen.) Wenn uns 2014 ein geldwerter Vorteil entsteht, ist dies eine Spende, die in unserem am 30.9.2015 vorzulegenden Rechenschaftsbericht ausgewiesen werden muss. Wo ist das Problem?
Bernd Lucke
https://www.alternativefuer.de/2013/12/15/1678/
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