FED, EURO und Co - Sozialismus der Notenbanken




NF Diskussion

Re: FED, EURO und Co - Sozialismus der Notenbanken

Beitragvon Sarastro » Mi 11. Mär 2015, 09:13

Nicht nur die GIPSIs, auch Osteuropa stellt ein Problem da. Dumm nur wenn die GIPSI- und unsere Banken direkt oder indirekt (z.B. über Österreich) ebenfalls dort investiert sind...

=== Osteuropa Kredite

Die frühere Bayern LB-Tocher Hypo hatte sich vor Jahren mit seiner Expansion am Balkan verschätzt und musste 2009 verstaatlicht werden. Die jetzige Zahlungsunfähigkeit der Hypo-Bad-Bank Heta ist nur ein weiteres von vielen Kapiteln (Video). Und noch immer ist das Engagement der europäischen Banken in Osteuropa immens. Lässt man Russland und die Ukraine außen vor, haben die Banken aus Frankreich, Deutschland, Österreich, den Niederlanden, Spanien, Portugal, Griechenland und Großbritannien gegenüber 17 osteuropäischen Ländern offene Forderungen in Höhe von 808,007 Milliarden Euro. Forderungen gegenüber Banken, Unternehmen und staatlichen Instituten der osteuropäischen Länder. Das geht aus aktuellen Zahlen vom Januar 2015 der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIS) hervor. Vor allem die Banken in Italien und Österreich haben sich stark in Osteuropa engagiert. Italiens Banken schauen auf offene Kredite in Höhe von insgesamt 141,728 Milliarden Euro. Die in Deutschland und Frankreich gemeldeten Finanzinstitute haben über Osteuropa offene Forderungen in Höhe von 98,865 Milliarden Euro und 94,325 Milliarden Euro.

Österreich hat mit seinen offenen Forderungen in Höhe von 209,549 Milliarden Euro weiterhin die mit Abstand größten finanziellen Verbindungen nach Osteuropa. Polen, Ungarn, die tschechische Republik, die Slowakei, Rumänien und Kroatien haben von österreichischen Banken Kredite im zweistelligen Milliardenbereich erhalten.
...

http://deutsche-wirtschafts-nachrichten ... im-risiko/
-> deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2015/03/11/russland-und-ukraine-deutsche-banken-mit-100-milliarden-im-risiko/

http://www.bis.org/statistics/consstats.htm
-> bis.org/statistics/consstats.htm
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Re: FED, EURO und Co - Sozialismus der Notenbanken

Beitragvon Sarastro » Mo 16. Mär 2015, 08:50

Zur Griechenland Krise:

=== Wo der griechische Staat Schulden hat - 315,5 Mrd. Euro

141,8 Mrd. Euro Kredite über EFSF
52,9 Mrd. Euro bilaterale Kredite
40,5 Mrd. Euro Staatsanleihen (Private)
27,0 Mrd. Euro Staatsanleihen (EZB)
25,0 Mrd. Euro offene Kredite des IWF
15,0 Mrd. Euro T-Bills (Staatsanleihen mit kurzer Laufzeit)
13,3 Mrd. Euro andere Schulden

http://www.zeit.de/wirtschaft/2015-03/g ... jsselbloem
-> zeit.de/wirtschaft/2015-03/griechenland-eurogruppe-yanis-varoufakis-jeroen-dijsselbloem

=== Wohin flossen die Griechenland-Milliarden - 230 Milliarden Euro

81,3 Mrd. Euro Ablösung von Altschulden
48,2 Mrd. Euro Bankenrestrukturierung
40,6 Mrd. Euro Zinszahlungen
34,6 Mrd. Euro Schuldenschnitt 2012
11,3 Mrd. EuroRückkauf von Schulden
9,1 Mrd. Euro Rückzahlungen an den IWF
2,3 Mrd. Euro Einzahlungen in den ESM
27,0 Mrd. Euro Ausgaben Staatstätigkeit

http://www.zeit.de/wirtschaft/2015-03/g ... em/seite-2
-> zeit.de/wirtschaft/2015-03/griechenland-eurogruppe-yanis-varoufakis-jeroen-dijsselbloem/seite-2

=== ELA - Die Notenpresse der Euroländer

... Griechische Staatsanleihen, die bei der EZB nicht mehr als Sicherheit hinterlegt werden dürfen, müssen gar nicht erst den Umweg nach Frankfurt machen, sondern werden direkt in Athen von der nationalen Notenbank gegen frisch gedrucktes Geld ausgetauscht. Hier bedient sich die Bank von Griechenland sozusagen direkt der Notenpresse. Laut EZB-Statut heißt es zwar, dass die nationalen Notenbanken auf eigenes Risiko handeln, aber wenn Griechenland tatsächlich aus dem Euro austritt, bleiben diese Kredite bei den anderen Euroländern hängen.
Damit nicht jedes Euroland die eigene Druckerpresse anwirft, macht die EZB das ELA-Geld teurer als die eigenen Kredite. So liege der ELA-Zins für griechische Banken bei 1,55 Prozent, schreiben die Commerzbank-Experten in einer Analyse. Von der EZB bekommen Banken Geld für 0,05 Prozent, also umsonst. Ganz sicher sind die Analysten aber nicht, denn die Sache mit ELA ist nicht wirklich transparent. Die nationalen Notenbanken sind nicht verpflichtet, den Zinssatz und das genaue Volumen preiszugeben. Es reicht, wenn sie die ELA-Kredite unter dem Posten "andere Forderungen" verbuchen.

http://www.dw.de/ela-die-notenpresse-de ... a-18249340
-> dw.de/ela-die-notenpresse-der-eurol%C3%A4nder/a-18249340

=== Athen zwischen Wahn- und Schuldenwirklichkeit

... In dieser trüben Suppe fischen nun Tsipras und seine linken europäischen Verbündeten nach neuen Milliardenhilfen. Ob in Form von billigem Geld, dass die EZB druckt, oder von Schuldenerlassen in Milliardenhöhe, die andere Europäer mit Steuern ausgleichen sollen, oder von griechischen Ewigkeitsbonds, die nur Verrückte kaufen, ist nur eine Frage des Etikettenschwindels. Bei dem Gezerre geht es darum, eine Formel zu finden, die der durchschnittliche Bundestagsabgeordnete nicht versteht, der er aber zustimmt, damit die Fehlkonstruktion Euro als angeblich „friedensstiftendes und zukunftssicherndes Projekt“ erhalten bleibt.

... Der Neustart 1974 mit dem Sturz der Obristendiktatur begann wirtschaftlich damit, dass der konservative, aus Frankreich zurückgekehrte erste Ministerpräsident Konstantin Karamanlis alles verstaatlichte, was er nur kriegen konnte. Nicht, dass es vorher eine blühende Marktwirtschaft gegeben hätte: Die Airline Olympic gehörte zum Beispiel dem Reeder Onassis. Während vorher Großgrundbesitzer und Oligarchen die Monopole betrieben, machte dies anschließend der griechische Staat. Das kreierte ungeahnte Möglichkeiten, Posten und Macht zu vergeben. Neben dem Familienunternehmen Karamanlis, das seine Interessen durch die Partei Nea Dimokratia sicherte, gründete der Sohn des sehr linken Georgios Papandreou, Andreas Papandreou, der aus Schweden aus dem Exil zurückkam, die Pasok, die allgemeine griechische Befreiungsbewegung, das Ziehkind der europäischen Sozialdemokratie.

... Im Wahlkampf von 1981 lauteten die Versprechungen von Andreas Papandreou ähnlich wie die von Tsipras heute: NATO-Austritt, Verstaatlichung der Wirtschaft, Hinwendung zur Sowjetunion und ein Füllhorn sozialer Wohltaten. Auch er damals jung, in den USA studiert und charismatisch, gewann mit großer Mehrheit die Wahl. Trotz dieses wirtschaftlichen Untergangsprogramms wurde Griechenland in die EWG, so hieß damals noch die EU, aufgenommen. Aber auch er entpuppte sich mehr als Hüter des Familienunternehmens Papandreou und seiner Unterstützer. Und da sowohl die Karamanlis-Familie als auch die Papandreou-Familie das Geschäftsmodell der anderen Seite verstand und respektierte, wurden die in der vorherigen Legislaturperiode engagierten Büro- und Putzfrauenposten nicht abgeschafft, sondern durch neues Personal ergänzt. Es bestand dabei eine stille Übereinkunft, dass der bisherige Amtsinhaber möglichst nicht mehr zum Dienst erschien – schließlich liefen die Bezüge ja weiter. Als die Pleite Griechenlands 2010 absehbar war, arbeiteten schließlich eine Million der neun Millionen Griechen im Staatsdienst – oder genauer ausgedrückt: Sie wurden vom Staat unterhalten.

Mehr Wohlstand schaffte Andreas Papandreou nicht, wohl aber erreichte die Korruption neue Höhepunkte. Er selbst tauschte seine amerikanische Frau gegen ein 36-jähriges Busenwunder aus, das dann auch noch politisch mitreden wollte. Seine Söhne wendeten sich von ihm ab. Einer davon war jener Georgios Papandreou, der 2010 als frisch gewählter Ministerpräsident die Pleite seines Landes verkünden musste. Das war das Ende von der in Deutschland so hoch gelobten Pasok. Georgios gründete schnell noch eine Partei vor der letzten Wahl, erreichte aber nicht einmal mehr die Drei-Prozent-Hürde. Damit dürfte die Ära Papandreou nach über 50 Jahren Schaden für Griechenland endgültig vorbei sein.

So wie die Familien den Staat unter sich aufgeteilt haben, sah es in allen Branchen aus. Wettbewerb und Konkurrenz waren weitgehend ausgeschlossen. LKW-Besitzer hatten eine Lizenz und die Vergabe war berufsständisch organisiert. Die Tarife waren damit festgeschrieben. Als diese Regelung fiel, senkten sich die Transportpreise um die Hälfte. Auch hatten sich zwei Supermarktketten das Land untereinander aufgeteilt, Mesutis im Norden bis zur Stadt Larissa, Marinopoulas im Süden. Kein Wunder also, dass die Preise in Griechenland für viele Produkte des täglichen Bedarfs höher waren und sind als in Deutschland. Kurz zusammengefasst: Griechenland war ein Land der Kartelle, der Monopole, der Staatsbetriebe und der sich daraus konsequenterweise ergebenden Korruption.

... Und die Troika, jene Geldaufsehertruppe aus EZB, IWF und EU-Kommission, sollte den Aufbau einer mitteleuropäischen Verwaltung durchdrücken, die der amtierende Ministerpräsident Antonio Samaras unterlaufen konnte, weil er überhaupt nicht daran dachte, sein Klientel zu belästigen: nämlich die Familien, die vom Karamanlis-Klientel übrig geblieben waren.

... Was immer Tsipras angekündigt hat: Wiedereinstellung entlassener Staatsdiener, Stopp und Rückgängigmachen von Privatisierungen, Erhöhung von Mindestlöhnen, Verschärfung des Arbeitsrechts, dies alles ist dazu geeignet, Investoren abzuschrecken. Er will nicht Wettbewerb, er will noch mehr Staatswirtschaft, verbunden mit Rezepten, die auch in den Ländern nicht funktionieren, die ihn gerne benutzen, um von ihrer verregelten Wirtschaft und deren Misserfolg abzulenken: Beispielhaft dafür sind Frankreich und Italien.

... Auf der einen Seite produziert die EZB Geld für über eine Billion Euro, dass fast ausschließlich den oberen Einkommensgruppen zufließt, weil nur diese damit an Aktienmärkten und vom Immobilienerwerb profitieren und so gleichzeitig die Unterschiede zwischen den unteren und oberen Einkommensschichten vergrößert werden. Auf der anderen Seite fordern die linken Planwirtschaftler dann neue Umverteilungsprogramme, um genau diese Unterschiede wieder zu verringern. Wohin diese Wirtschaftsform im Extrem führt, kann an den Beispielen Argentinien und Venezuela im Endstadium besichtigt werden.

... Doch eines sollten die Euro-Retter nicht vergessen. Je fauler der Kompromiss ist, den sie mit Griechenland und den Schuldenstaaten Italien und Frankreich beschließen, desto mehr zerstören sie das Vertrauen der Bevölkerung in das europäische Projekt. Dann werden sie es in Zukunft nicht nur mit einer griechischen kommunistischen Regierung in Europa zu tun haben, sondern mit der ganzen Bandbreite nationalistischer Sozialisten von rechts- und linksaußen. Das wäre das Ende des Traums von einem friedlichen Europa – nicht zuletzt wegen einer falschen Währungspolitik.

http://ef-magazin.de/2015/02/17/6418-gr ... nes-traums
-> ef-magazin.de/2015/02/17/6418-griechenland-das-ende-eines-traums
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Re: FED, EURO und Co - Sozialismus der Notenbanken

Beitragvon Sarastro » Mi 25. Mär 2015, 13:51

Sozialismus der Notenbanken:
Der Artikel über die Rentner ist aktuell, der über Ronaldo schon ein paar Jahre alt. Aber beides zeigt, wie sich eher "akademische" Begriffe wie ELA und TARGET II im Alltag der "Öffentlichkeit" auswirken.

=== Griechenland – ein Rentner-Paradies ? (2015)

... Tatsächlich sind die Daten erstaunlich. Da sind zunächst die Bezieher der so genannten Standardrente. Das ist die Summe, die ein Rentner erhält, der 45 Jahre lang ein Durchschnittsgehalt bezogen und in dieser Zeit lückenlos in die Rentenversicherung eingezahlt hat. Diese Rente beträgt in Griechenland den neuen Angaben zufolge 80 Prozent des Durchschnittslohns, was zu Bezügen von 1100 Euro führt. In Deutschland werden 48 Prozent ausgezahlt, was nach Angaben der Rentenversicherung im Westen 1287 Euro und im Osten 1187 Euro entspricht.
Noch aufschlussreicher als die Standardrente sind aber die tatsächlich gezahlten Beträge. Nach Angaben des Athener Arbeitsministeriums erhalten Rentner derzeit im Schnitt 958,77 Euro, während der deutsche Durchschnitts-Ruheständler 734 Euro im Westen und 896 Euro im Osten bekommt.
... Zwar mussten die Hellenen ihre Ruhegelder auch versteuern, im Unterschied zu den älteren Deutschen aber wurden weder Beiträge zur Krankenversicherung noch zur Pflege abgezogen. Kein Wunder, dass eine Rentenreform seit damals auf der Liste der Troika ganz oben stand.

... Als der griechische Finanzminister Gianis Varoufakis vor einigen Wochen im Kreise seiner Ministerkollegen darstellte, warum es nötig sei, den Mindestlohn von derzeit 580 auf deutlich über 700 Euro anzuheben, kassierte er prompt eine scharfe Zurückweisung seiner estnischen Kollegin Maris Lauri. Die wies nämlich daraufhin, dass der angestrebte hellenische Mindestlohn deutlich über dem durchschnittlichen Einkommen in ihrem Land liege und sie nicht einsehe, warum sie mit dem Anteil der Letten „einen solchen Luxus“ finanzieren solle.

http://www.noz.de/deutschland-welt/poli ... r-paradies
-> noz.de/deutschland-welt/politik/artikel/559012/griechenland-ein-rentner-paradies


=== Cristiano Ronaldo als EZB-Kreditpfand (2011)

Spaniens Sparkassenverbund Bankia braucht Geld. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat Geld. Deshalb will sich Bankia die benötigten Millionen bei der EZB besorgen. Das ist nicht ungewöhnlich und würde hier keine Erwähnung finden, wenn die Banken als Pfand nicht auch Real-Star Cristiano Ronaldo anbieten würden. Zumindest indirekt, wie die Zeitung "El Pais" meldet.
Um den teuersten Fußballer der Welt 2009 von Manchester United für rund 94 Millionen Euro verpflichten zu können, hatte der spanische Rekordmeister Real Madrid einen Kredit über insgesamt 153 Millionen Euro aufgenommen. Ein Sprecher der Großsparkasse Caja Madrid, die zum Bankia-Verbund gehört, bestätigte damals ein Darlehen seines Hauses für Real in Höhe von 76,5 Millionen Euro. Laut "El Pais" muss es bis 2014 zurückgezahlt werden und ist mit Werbe- und TV-Rechten abgesichert.
Bis das Darlehen zurückgezahlt ist, gelten die Forderungen der Europäischen Zentralbank als Sicherheit für Millionenkredite der EZB an Bankia. Allerdings nicht exklusiv, sondern gemeinsam mit Bankia-Forderungen an andere spanische Großkonzerne wie Abertis oder das Bauunternehmen ACS. Das heißt: Kann Bankia seine Schulden bei der EZB nicht zurückzahlen, werden der Zentralbank die ausstehenden Bankia-Kredite an Real Madrid und Co. übertragen.
...

http://www.n-tv.de/sport/fussball/Spark ... 01391.html
-> n-tv.de/sport/fussball/Sparkassen-ziehen-alle-Register-article3901391.html
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Re: FED, EURO und Co - Sozialismus der Notenbanken

Beitragvon Sarastro » Mi 13. Mai 2015, 08:24

Weiter geht es im Griechen-Poker, auch wenn es bei dem Thema schwer fällt, die "Spannung" hoch zu halten. Denn was zählen schon ein paar Milliarden mehr oder weniger in der EU/RO Krise ?

Das was bis zu einem gewissen Grade neu ist, sind die Debatten und Artikel in den Mainstream Medien über die Doppelwährung. An sich gut, aber eigentlich ein paar Jahre zu spät. Doch was zählen schon ein paar Milliarden mehr oder weniger in der EU/RO Krise ?

=== Athen bezahlt IWF-Schulden – mit Geld vom IWF

Griechenland hat zur Begleichung seiner Schulden beim Internationalen Währungsfonds (IWF) auf eigene IWF-Reserven zurückgegriffen. Das sagten zwei Regierungsvertreter am Dienstag der Nachrichtenagentur Reuters in Athen. Zuvor hatte die Regierung 750 Millionen Euro an den IWF zurückgezahlt. Ein hoher Regierungsbeamter versicherte am Montag in Athen, die fällige Summe sei angewiesen worden. Zuvor hatte Athen Geldreserven von örtlichen Kommunen und Staatsunternehmen zusammengekratzt. Allerdings hat das wohl nicht gereicht. So kamen nach neusten Berichten 650 Millionen Euro zur Begleichung der Schulden von einem Konto des Landes beim IWF. Nach Informationen der Athener Zeitung „Kathimerini“ (Dienstag) hat der IWF dieser Transaktion zugestimmt.
IWF-Mitgliedsländer unterhalten bei dem Fonds zwei Konten: Auf einem sind die Einlagen des Landes beim IWF geparkt, das zweite ist für Notfälle gedacht. „Wir haben auf das Notfallkonto zugegriffen“, sagte ein Regierungsvertreter. Zudem habe die Regierung 100 Millionen Euro aus ihren Barreserven mobilisiert.
...

http://www.handelsblatt.com/politik/int ... 67454.html
-> handelsblatt.com/politik/international/tricks-aus-griechenland-athen-bezahlt-iwf-schulden-mit-geld-vom-iwf/11767454.html


=== Moskau lockt Griechenland vom IWF weg

Die griechische Regierung denkt über einen Vorschlag aus Moskau nach, Mitgliedstaat der New Development Bank zu werden. Die Entwicklungsbank haben die Staaten Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika, die landläufig unter dem Kürzel Brics firmieren, 2014 als Alternative zur Weltbank und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) gegründet.
Der stellvertretende russische Finanzminister Sergej Storchak hat Griechenland in einem Telefongespräch mit Tsipras am Montag zu einer Mitgliedschaft eingeladen. Mitglieder der griechischen Regierung bestätigten SPIEGEL ONLINE, dass Tsipras dem Vorschlag aufgeschlossen gegenüberstehe.
...
"Sobald es Mitgliedstaat ist, kann es Darlehen für verschiedene Zwecke und für Entwicklungsprojekte beantragen", sagte Storchak. Vom 18. bis zum 20. Juni treffen sich Vertreter der Brics-Staaten zu einer Konferenz in St. Petersburg. Dort wird auch mit einem Besuch von Tsipras gerechnet.
...
Die fünf Gründerstaaten haben sich im Juli vergangenen Jahres auf Shanghai als Sitz der New Development Bank geeinigt. Sie zahlten insgesamt 50 Milliarden US-Dollar als Startkapital ein und legten 100 Milliarden als Sicherungsreserve zurück.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 33363.html
-> spiegel.de/wirtschaft/soziales/griechenland-erwaegt-mitgliedschaft-bei-brics-bank-a-1033363.html


=== ZWEITE WÄHRUNG ZUR LÖSUNG DER FINANZKRISE

Griechenland marschiert schnurstracks auf die Pleite zu! Finanzminister Yanis Varoufakis (54) warnte eindringlich: Die Finanzprobleme seien „schrecklich dringend“. Und: „In ein paar Wochen“ könnte dem Land das Geld ausgehen. Um einen 756-Millionen-Euro-Kredit an den Währungsfonds IWF zurückzuzahlen, plünderte Athen die eigene IWF-Notreserve (660 Mio. Euro). Die Eurobank EZB stellte noch mal 1,1 Milliarden Euro Notkredit bereit.

Wegen der drohenden Pleite denkt die Regierung sogar über eine 2. Währung nach: den GEURO (Griechen-Euro)!
Die Idee stammt vom Ex-Chefvolkswirt der Deutschen Bank, Thomas Mayer (61). Sein Vorschlag: Die klamme Regierung zahlt Beamten-Gehälter, Renten nicht mehr in Euro, sondern gibt Schuldscheine („Geuro-Scheine“) aus. Mit diesen Scheinen sollen die Bürger einkaufen können, Mieten bezahlen etc. – wie mit dem normalen Euro.
Athen könnte die Pleite abwenden. „Griechenland könnte im Euro bleiben, der ,Grexit‘ wäre vorerst vom Tisch“, sagte Geuro-Erfinder Mayer zu BILD. Weiterer Vorteil: Der Geuro könnte „innerhalb einiger Wochen“ starten. Die Regierung müsste nur die neuen Scheine drucken. Der Geuro wäre gegen Euro ganz normal eintauschbar, z. B. bei Banken, beim Einkaufen.

Bereits Ende April ließ sich Finanzminister Varoufakis in Athen von Mayer über die Einführung des Geuro informieren.
Offiziell dementiert Athen Pläne für eine Zweitwährung. Doch die Geldnot könnte die Regierung schneller als gewünscht zur Geuro-Einführung zwingen ...

http://www.bild.de/politik/ausland/grie ... .bild.html
-> bild.de/politik/ausland/griechenland-krise/kann-der-geuro-griechenland-retten-40932656.bild.html


=== Der deutsche "Geuro"-Trick soll die Griechen retten

... Der ehemalige Deutschbanker sorgte bereits 2012 für Schlagzeilen, als er Athen eine Parallelwährung zum Euro vorschlug, den sogenannten Griechen-Euro, kurz "Geuro". Dahinter stand die Erkenntnis, dass Griechenland im starken Euro wirtschaftlich dem Untergang geweiht ist. Ohne Währungsabwertung könne die Volkswirtschaft nicht wieder auf die Beine kommen, und auch neue Schulden seien nicht möglich, weil das Land Euro nicht selbst "drucken" kann.

Im Grunde genommen handelt es sich beim "Geuro" um Schuldscheine des griechischen Staates, mit denen man etwa die Gehälter von Beamten und anderen Staatsbediensteten bezahlen kann. Die Griechen bekämen also statt Geld in harten Euro eine Art griechische Staatsanleihe, mit der sie einkaufen können. Da viele dieser Schuldscheine kursieren würden, könnte sich der "Geuro" schnell als Parallelwährung etablieren.
Der Clou: Der "Geuro" würde recht bald zum Euro massiv an Wert verlieren, damit würden etwa die Arbeitskosten deutlich sinken. Über diesen Kniff könnte Griechenland seine Wettbewerbsfähigkeit wiedererlangen, ohne die Währungsunion verlassen zu müssen. Nach einer wirtschaftlichen Gesundung wäre die vollständige Rückkehr zum Euro ohne Probleme möglich.
Griechenland könnte mit der Einführung des "Geuro" eigenes Geld drucken und wäre damit nicht mehr auf die europäischen Geldgeber angewiesen, um etwa Löhne und Gehälter der Staatsbediensteten zu begleichen.
...

http://www.welt.de/finanzen/geldanlage/ ... etten.html
-> welt.de/finanzen/geldanlage/article140863004/Der-deutsche-Geuro-Trick-soll-die-Griechen-retten.html
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Re: FED, EURO und Co - Sozialismus der Notenbanken

Beitragvon Sarastro » Do 28. Mai 2015, 09:06

Neues aus der EU/RO Zone:

(1) Wahlen in den GIPSI Ländern. Warum ein Nachgeben gegenüber Griechenland die Regierungen in Spanien und Portugal unter Druck setzt.

(2) Geld verdienen mit der EZB. Warum Zentralismus der Notenbanken immer gefährlich ist und der Korruption Tür und Tor öffnet.

(3) Das Flüchtling Problem. Warum Frankreich nicht will und Deutschland noch mehr Flüchtlinge aufnehmen müßte.

=== Staatsbankrott, aber ohne Grexit ?

Griechenland bewegt sich mit großen Schritten auf die Zahlungsunfähigkeit zu. Bisher hat die griechische Regierung alle Raten pünktlich bezahlt. Die letzte Rate an den IWF konnte allerdings nur dadurch bestritten werden, dass die griechische Regierung auf das Konto Griechenlands beim IWF selbst zurückgegriffen hat. Diese Summe muss bis zum Ende des Monats zurückgezahlt werden.
Im Juli und im August belaufen sich die Zahlungsverpflichtungen auf weitere neun Milliarden Euro. Bis zum Ende des Jahres sind es insgesamt 18 Milliarden Euro. Ohne weitere Hilfen wird Griechenland diese Summen kaum aufbringen können.
...

Warum die Euro-Staaten die Griechenlandhilfen nicht einfach durchwinken können, zeigen die Ereignisse in Spanien. In 13 von 17 spanischen Regionen sind am Sonntag Regionalparlamente und im ganzen Land neue Stadträte und Gemeindevertretungen gewählt worden.
...
Die Partei des konservativen Ministerpräsidenten konnte sich landesweit als stärkste Kraft behaupten. Sie verlor aber im Vergleich zu den Wahlen 2011 mehr als zehn Prozent und kam nur noch auf 27 Prozent. Im Herbst stehen die Parlamentswahlen in Spanien an. In den Umfragen hatte die Partido Popular des spanischen Ministerpräsidenten stark verloren, die Sozialisten und Podemos haben hingegen stark zugelegt.

Ein Regierungswechsel in Spanien wäre ein weiterer Dominostein im fragilen Gefüge, das mit dem ESM und dem Fiskalpakt errichtet worden ist. Die Ruhe in der Euro-Zone, die zu einem sehr hohen Preis erkauft worden ist, könnte sich dann als mehr als trügerisch erweisen. Zugeständnisse gegenüber der linken griechischen Regierung würden die politische Position von Podemos in Spanien und Protestbewegungen in anderen Euro-Krisenländern stärken.
...

Deshalb rückt ein Szenario in den Blickpunkt, das schon Robert Nef für Open Europe Berlin so beschrieben hat: „Ein zahlungsunfähiger Staat braucht nicht unbedingt eine neue eigene Währung. Wenn er seine Löhne und Renten nicht mehr in Euro bezahlen kann, so kann er auf ein Gutscheinsystem ausweichen.“
...

http: //ef-magazin.de/2015/05/27/6937-griechenland-staatsbankrott-aber-ohne-grexit


=== EZB gab Insiderinformationen an Hedgefondsmanager weiter

... EZB-Direktoriumsmitglied Benoît Coeuré hatte am Montag einer ausgewählten Gruppe von Bankern und Hedgefondsmanagern berichtet, daß die Zentralbank am Dienstag bekanntgeben würde, im Sommer Staatsanleihen zu kaufen.

... Die EZB entschuldigte sich mittlerweile für den Vorfall. Durch einen „internen Fehler“ sei die Rede von Coeuré nicht noch am Montag veröffentlicht worden, berichtet die österreichische Zeitung Die Presse. Die Hedgefondsmanager, die bei der Rede von Coeuré anwesend waren, hatten somit mehrere Stunden Zeit, mit ihren exklusiven Informationen den Geldmarkt zu manipulieren und Gewinne einzustreichen.

https: //jungefreiheit.de/wirtschaft/2015/ezb-gibt-insiderinformationen-an-hedgefondsmanager-weiter/


=== EU will Flüchtlinge über Europa verteilen

Trotz heftigen Widerstands will die EU-Kommission Zehntausende Flüchtlinge in Europa umsiedeln. Um Italien und Griechenland zu entlasten, sollen von dort insgesamt 40.000 Menschen auf andere Mitgliedstaaten der Europäischen Union verteilt werden, berichtet die Süddeutschen Zeitung. Den Vorschlag wolle Brüssel am Mittwoch vorstellen. In dem Entwurf, der der Zeitung vorliege, sei von einer «Notfallmaßnahme» die Rede, die angesichts stark steigender Flüchtlingszahlen in Italien und Griechenland nötig sei.
...

Nach dem Willen der Kommission sollen demnach 24.000 Flüchtlinge aus Italien und 16.000 aus Griechenland zunächst für 24 Monate gemäß dem Quotensystem verteilt werden. Deutschland müsste davon mit etwa 18 Prozent anteilig die meisten Flüchtlinge in der Europäischen Union aufnehmen. An zweiter Stelle stünde Frankreich mit 14 Prozent, gefolgt von Italien mit knapp zwölf Prozent. Zudem sollen 20.000 Menschen, die vornehmlich in Flüchtlingslagern außerhalb der EU leben, den Mitgliedstaaten zugewiesen werden, berichtete die Zeitung. Gegen die Pläne aus Brüssel gibt es Widerstand in einer Reihe von EU-Staaten. Frankreich, Spanien und Polen haben dezidiert gesagt, nicht bei Quoten mitmachen zu wollen.
...

In ihrer Ablehnung von Quoten für Flüchtlinge bilden die östlichen EU-Staaten eine geschlossene Front gegen Vorschläge aus Brüssel oder gegen Forderungen etwa Italiens, das Land durch die Aufnahme von Migranten zu entlasten. Dabei liegt der Anteil von Ausländern in diesen Staaten deutlich unter dem westeuropäischer Länder, muslimische Einwanderer gibt es nur in verschwindend geringer Zahl.
...

http: //deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2015/05/27/eu-will-fluechtlinge-aus-griechenland-und-italien-ueber-europa-verteilen/
Sarastro
 
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Re: FED, EURO und Co - Sozialismus der Notenbanken

Beitragvon Sarastro » Mo 15. Jun 2015, 12:11

Flüchtlinge und GIPSI Drama. Wann fallen die nächsten Domino Steine um ?

1.) In Griechenland werden die ELA Kredite der EZB teilweise wieder umgeleitet, d.h. Bürger und Unternehmen machen Schulden (über ihren Geschäftsbanken) bei der griechischen Notenbank (und die wiederum über den ELA / Target II Mechanismus bei der EZB) und legen das Geld in Deutschland oder anderen "sicheren" Ländern wieder an. Damit erhöht sich die Höhe der nicht gedeckten Forderungen und dementsprechend das Erpressungspotenzial.

2.) Pro Flüchtling fallen im Monat (Anfrage der AfD Franktion, Antwort des Hamburger Senats) etwa 2.000 Eur an Kosten an. Dazu gibt es "Fälle, wo die Gesundheitskosten im Monat 50 bis 60.000 Euro ausmachen" (Zitat von Gerd Landsberg vom Deutschen Städte- und Gemeindebund). Viele Länder wollen derweil die Grenzkontrollen wieder einführen (Frankreich) oder neue Asylverfahren aussetzen (Österreich).

=== ELA - Griechen schaffen ihre Ersparnisse nach Deutschland

Die unendliche Krise in Griechenland verbreitet immer größere Panik unter den Sparern. Aus Angst vor einem baldigen Kollaps der Wirtschaft und einem damit verbundenen Banken-Crash, heben sie ihr Geld ab und bringen es ins Ausland. Die griechischen Finanzinstitute bluten daher immer stärker aus und können nur durch Notkredite der nationalen Notenbank am Leben gehalten werden.
...
Allein im April sanken die Einlagen griechischer Haushalte und Unternehmen deshalb um fünf Milliarden Euro. Damit setzt sich der Trend aus dem ersten Vierteljahr fort: In diesem Zeitraum verloren griechische Banken insgesamt mehr als 22 Milliarden Euro ihrer Einlagen – das sind etwa 15 Prozent der gesamten Sparguthaben.
...
Um die Abflüsse zu kompensieren, benötigen die griechischen Banken immer höhere Notkredite ihrer Notenbank. Die EZB muss diese genehmigen, das darf sie nur, solange die Institute solvent und liquide sind.
...
So plädiert etwa Hans-Werner Sinn, Präsident des Münchner Ifo-Instituts, für die Einführung sogenannter Kapitalverkehrskontrollen. Die griechische Regierung würde Überweisungen ins Ausland nur noch bis zu einer festgesetzten Höhe erlauben und womöglich auch noch stark besteuern. Die EZB solle weitere Notkredite an die griechische Regierung so lange verweigern, bis diese die Kontrollen eingeführt habe, fordert Sinn.

http: //www.welt.de/wirtschaft/article142108800/Griechen-schaffen-ihre-Ersparnisse-nach-Deutschland.html

=== Österreich stoppt neue Asylverfahren

In Österreich werden künftig Asylanträge nur noch registriert - aber nicht mehr weiter bearbeitet.
Die Beamten sollen sich auf Abschiebungen und Rückführungen konzentrieren.
Die österreichische Innenministerin erhöht damit den Druck kurz vor einem Treffen mit ihren EU-Kollegen.

http: //www.sueddeutsche.de/politik/fluechtlingspolitik-oesterreich-stoppt-neue-asylverfahren-1.2519484

Die österreichische Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) hat angekündigt, alle laufenden Asylverfahren auf Eis zu legen. „Österreich ist der Asylexpreß Europas, daher sind wir zum Zielland Nummer eins geworden“, begründete die Politikerin den Schritt. Österreich müsse seine Attraktivität für Asylbewerber senken.
Lediglich Abschiebungen würden noch bearbeitet, berichtet die Krone. Zudem wurden alle laufenden Familienzusammenführungen von Ausländern gestoppt. „Das ist keine leichte Entscheidung, aber wir können nicht weiter mit Hochgeschwindigkeit fahren und die langsamen Länder putzen sich an uns ab“, betonte Mikl-Leitner.
...

https: //jungefreiheit.de/politik/deutschland/2015/oesterreich-stoppt-alle-asylverfahren/


=== Frankreich macht Grenze zu Italien dicht

Frankreich hat das Schengenabkommen teilweise ausgesetzt und seine Grenze zu Italien vorübergehend geschlossen. Eine Gruppe illegaler afrikanischer Einwanderer reagierte am Sonnabend mit einem Sitzstreik. Medienberichten zufolge beläuft sich die Zahl der Illegalen auf mehrere Dutzend Afrikaner, die von nur acht französischen Gendarmen in Schach gehalten werden. Die Polizisten haben am Sonnabend die Straße vor dem Grenzübergang Menton/Ventimiglia abgesperrt. Sie haben Anweisungen, die Afrikaner nicht über die Grenze zu lassen.

https: //jungefreiheit.de/politik/ausland/2015/frankreich-macht-grenzen-dicht/

... Lega Nord, gerade in Norditalien besonders stark, sprach am Sonntag, so ihr Sekretär Matteo Salvini, von einer „gesundheitlichen Gefahr für uns“. Salvini fordert die Regierung in Rom auf, alle Flüchtlinge wieder zurückzuschicken. „Die Tatsache, dass wir sie aufnehmen“, so der rechte Politiker, „führt nur dazu, dass wir die Schlepper in Nordafrika ermutigen, weiter ihr illegales Handwerk zu betreiben“.

Dramatisch ist auch die Situation im nordwestitalienischen Ventimiglia an der Rivieraküste. Frankreich schloss dort seinen Grenzübergang nach Italien. Der Grund ist der Versuch einiger Hundert illegaler Flüchtlinge nach Frankreich zu gelangen. Paris hat im Fall dieser Menschen das Schengen-Abkommen zum freien Personenverkehr ausgesetzt.
Eine Gruppe von etwa 100 Flüchtlingen zog sich auf die Felsen im Meer zwischen Italien und Frankreich zurück und will von dort nicht weichen. Sie versuchen auf diese Weise die Grenzöffnung zu erzwingen.
Frankreich begründet sein Verhalten mit dem Hinweis auf immer mehr Menschen, die ohne Aufenthaltsgenehmigung von Italien aus einreisen. Adolphe Colrat, Präfekt des französischen Departements Alpes-Maritimes, erklärte am Sonntag, dass in nur sieben Tagen rund 1450 Personen illegal über die Grenze gekommen seien. 1100 davon habe man umgehend nach Italien zurückgeschickt.
...

http: //www.schwaebische.de/politik/ausland_artikel,-Frankreich-macht-Grenze-zu-Italien-dicht-_arid,10250729.html


=== Was Asylbegehrende so kosten

Es geht um die Frage, was Asylbegehrende den deutschen Staat und seine Steuerzahler denn so kosten. Für einen konkreten Fall liegt jetzt eine Auskunft vor: Für zwei Afghanen in den ersten drei Monaten zusammen rund 13.000 Euro, je Person also 6.500 beziehungsweise im monatlichen Durchschnitt 2.167 Euro. Wenig ist das nicht gerade, wenn man bedenkt, dass deutsche Rentner meist weniger bekommen, obwohl sie dafür während ihres ganzen beruflichen Lebens in die gesetzliche Rentenversicherung haben einzahlen müssen.
...
Die Anfrage an den Hamburger Senat hatten die beiden Bürgerschaftsmitglieder Andrea Oelschlaeger und Dirk Nockemann (AfD-Fraktion) am 22. Mai gestellt. Schon am 29. Mai – sehr lobenswert – lag die Antwort vor.
...

http: //ef-magazin.de/2015/06/08/6987-immigration-was-asylbegehrende-so-kosten

Gerd Landsberg vom Deutschen Städte- und Gemeindebund erwartet vom Flüchtlingsgipfel ein klares Signal einer Neuausrichtung der Flüchtlingspolitik.

...
Landsberg: So ganz einfach ist die Rechnung natürlich nicht. Aber ich will einen anderen finanziellen Aspekt nennen: Das ist die Gesundheitsversorgung. Diese Menschen sind ja nicht nur mal krank, die sind teilweise schwerst traumatisiert. Es gibt Fälle, wo die Gesundheitskosten im Monat 50 bis 60.000 Euro ausmachen. Das können und das sollten aus unserer Sicht die Kommunen nicht tragen. Deswegen plädieren wir jedenfalls dann, wenn die betroffenen Personen Asyl bekommen haben, für eine Gesundheitskarte und die Kosten dieser Gesundheitskarte müssen sich aus meiner Sicht Bund und Länder teilen.

...
Kaess: Und wir sprechen nicht über einstellige, sondern über mehrstellige Milliarden-Beträge?
Landsberg: Davon müssen Sie über die Jahre auf jeden Fall ausgehen.

http: //www.deutschlandfunk.de/fluechtlingspolitik-wir-reden-sicherlich-ueber-milliarden.694.de.html?dram:article_id=322280
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Re: FED, EURO und Co - Sozialismus der Notenbanken

Beitragvon Sarastro » Di 30. Jun 2015, 09:10

Zur Griechenland Krise: Hier kämpfen Witzfiguren (Syriza) gegen noch viel größere Witzfiguren (EU/RO Zone).

So oder so sollte spätestens jetzt klar sein, daß der EURO ein instabiles System ist, das von Zwang (keine Volksabstimmung, kein Mandat für die EZB), Lügen (Maastricht Kriterien) und Mißbrauch (Target II, ELA) geprägt ist.

Von daher: Doppelwährung in Griechenland (mit Abwertung) und in Deutschland (mit Aufwertung) einführen !
Dann gäbe es auch keinen Grexit und der Euro wäre weiterhin in Griechenland verfügbar.

=== Parallelwährung

Griechenland könnte eine Parallelwährung einführen, vielleicht in Form von Schuldscheinen. Weil dem Staat Barmittel fehlen, zahlt er Beamte und Rentner zumindest zum Teil mit Schuldscheinen aus. Um überhaupt noch Geschäfte zu machen, würden Händler und Dienstleister die Schuldscheine als Zahlungsmittel akzeptieren. Wegen des Risikos wären die Schuldscheine allerdings weniger wert als der Euro.

Die Schuldscheine werden in der Finanzwelt IOU genannt, nach dem Englischen I Owe You (Ich schulde Dir). Kalifornien griff im Sommer 2009 erfolgreich auf das Hilfsmittel zurück, um eine Pleitephase zu überbrücken.
...

http: //www.zeit.de/wirtschaft/2015-06/griechenland-folgen-staatsbankrott-folgen

=== Griechenland führt Kapitalverkehrskontrollen ein

...
Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte zuvor beschlossen, die Notkredite für griechische Banken auf dem aktuellen Stand von rund 90 Milliarden Euro einzufrieren. Griechenlands Banken sind seit Monaten auf Nothilfen angewiesen. Die Lage hatte sich noch dadurch verschärft, dass verunsicherte Verbraucher und Unternehmen große Mengen Bargeld von ihren Konten abheben. Die Einlagen fehlen den Banken in ihrem Tagesgeschäft. Zahlreiche Geldautomaten in Griechenland waren bereits am Wochenende leer.
...

Mit Kapitalverkehrskontrollen soll üblicherweise verhindert werden, dass Geld in großen Mengen aus einem Land abfließt. Dazu kann sie zum Beispiel die Höhe von Zahlungen ins Ausland beschränken oder die Summe, die die Bürger an Geldautomaten oder am Bankschalter abheben dürfen. Ziel dieser Maßnahmen ist die Stabilisierung der Banken. Denn falls die Bürger im großem Stil Geld von ihren Konten abzuheben - um es als Bargeld zu horten oder ins Ausland zu transferieren - droht über kurz oder lang an Kollaps des Bankensystems.

Um die Kontrollen durchzusetzen, können Konten eingefroren und Grenzkontrollen verschärft werden. Das jüngste Beispiel für die Einführung von Kapitalverkehrskontrollen ist Zypern, dass vor etwas mehr als zwei Jahren zu diesem Mittel griff, als seine Banken ins Straucheln kamen. Die Kontrollen gelten bis heute, wurden aber inzwischen gelockert.

http: //www.faz.net/aktuell/wirtschaft/schuldenkrise-griechenland-fuehrt-kapitalverkehrskontrollen-ein-und-schliesst-banken-13673666.html
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Re: FED, EURO und Co - Sozialismus der Notenbanken

Beitragvon Sarastro » Mo 6. Jul 2015, 08:17

Nach dem Referendum in Griechenland, bei dem ca 60% mit Nein (also gegen das Angebot der Troika) gestimmt haben, wird der Druck auf die EU/RO Zone erhöht:
- Die GIPSI Länder und Frankreich wollen den weichen Euro und mehr illegale Aktivität der EZB.
- In den GIPSI Ländern wird der Ruf nach Schuldenschnitten lauter.
- Solche Abschreibungen sind aber in Deutschland, Finnland etc verpönt.
- Anti EU/RO Parteien sind weiterhin im Aufwind, egal ob Österreich und Dänemark oder Griechenland und Spanien

Im Endeffekt wird es auf Parallelwährungen und Schuldenschnitte hinauslaufen.

=== Wahrscheinlichkeit für Parallelwährung in Griechenland steigt

Eine Parallelwährung würde dabei primär den Zweck erfüllen, die laufenden öffentlichen Ausgaben trotz Abtrennung vom Finanzmarkt, trotz eines fehlenden Hilfsprogramms und "volatilem Steueraufkommen" aufrecht zu erhalten. Außerdem ließen sich damit die negativen Effekte der Kapitalkontrollen etwas abmildern.
Eine griechische Parallelwährung, die in mehreren Varianten umgesetzt werden könnte, würde aber den Euro nicht ersetzen, schreiben die Experten weiter. Dies zöge somit nicht automatisch einen Austritt aus der Eurozone nach sich.
Im Schuldscheinmodell würde die Parallelwährung über eine von der Regierung in der offiziellen Währung emittierte Nullkuponanleihe installiert, die nach einer bestimmten Laufzeit (z.B. einem Jahr) zurückgezahlt wird. Die Regierung kann diese Schuldversprechen dann wie Anleihen z.B. jährlich "rollen" und damit Gehälter, Pensionen oder auch Lieferanten bezahlen. Im Gegenzug können die Bürger ihre ausstehenden Steuern damit begleichen. Im freien Umlauf wären die Papiere jedoch gegenüber der offiziellen Währung mit einem - im Fall Griechenlands voraussichtlich relativ hohen - Abschlag versehen.
...

http: //wirtschaftsblatt.at/home/nachrichten/europa/4768554/Wahrscheinlichkeit-fur-Parallelwaehrung-in-Griechenland-steigt-

=== Der EU droht jetzt ein heftiger Streit über den Grexit

Für eine versöhnliche Linie schien zuletzt Frankreichs Staatspräsident François Hollande einzutreten. Er hatte am Rande des Euro-Sondergipfels vor zwei Wochen die Diskussion über einen Schuldenschnitt ins Gespräch gebracht. Doch vor allem Spanien, aber auch Länder wie Portugal, Finnland, die baltischen Staaten und die Slowakei traten zuletzt für besonders harte Bedingungen gegenüber Griechenland ein.
Die Regierungen fürchten nicht nur, dass sie die Kredite abschreiben müssen, die mit ihren Garantien an Griechenland vergeben wurden. Sie treibt auch die Sorge um, dass populistische Kräfte in ihren Ländern durch ein Entgegenkommen an Griechenland Auftrieb bekommen könnten. In Spanien, wo die linkspopulistische Podemos-Bewegung an Zulauf gewinnt, wird in diesem Jahr eine neue Regierung gewählt.
...

http: //www.welt.de/wirtschaft/article143576485/Der-EU-droht-jetzt-ein-heftiger-Streit-ueber-den-Grexit.html

=== GIPSI Länder: Öffentlicher Schuldenstand in Prozent des BIP

Oder warum Spanien, Portugal, Irland und Italien die nächsten Kandidaten sind. Alles nur eine Frage de Zeit.

Siehe Infografik unter

https: //www.google.de/publicdata/explore?ds=ds22a34krhq5p_&met_y=gd_pc_gdp&idim=country:es:it:pt&hl=de&dl=de#!ctype=l&strail=false&bcs=d&nselm=h&met_y=gd_pc_gdp&scale_y=lin&ind_y=false&rdim=country_group&idim=country:es:it:pt:cy:el:ie&ifdim=country_group&tstart=962834400000&tend=1373061600000&hl=de&dl=de&ind=false

=== EFSF stellt Zahlungsausfall Griechenlands fest

Der europäische Rettungsschirm (EFSF) hat offiziell einen Zahlungsausfall von Griechenland festgestellt.
Auf Vorschlag von EFSF-Chef Klaus Regling verlangt der Rettungsschirm jedoch nicht die unmittelbare Rückzahlung der Hilfskredite. Dies teilte der EFSF am Freitag in Luxemburg mit. Griechenland hätte bis zum vergangenen Dienstag einen Kredit in Höhe von 1,54 Milliarden Euro den den IWF zurückzahlen müssen, tat dies aber nicht.
Man halte sich alle Optionen offen und bekräftige seine Ansprüche, teilte der EFSF mit. Man werde die Situation genau beobachten und seine Position regelmäßig überprüfen. Griechenland ist der größte Kreditnehmer des EFSF. Insgesamt schuldet Griechenland dem EFSF knapp 145 Milliarden Euro.
...

http: //www.focus.de/finanzen/news/wirtschaftsticker/konjunktur-efsf-stellt-zahlungsausfall-griechenlands-fest_id_4794177.html

=== Ein Desaster für den Internationalen Währungsfonds

Für den Internationalen Währungsfonds (IWF), einen der drei öffentlichen Kreditgeber Griechenlands, kommt es ziemlich schlimm, nachdem nun klar ist, dass Griechenland die fällige Kreditrate in Höhe von 1,54 Milliarden Euro (1,7 Milliarden Dollar) am Dienstag nicht zahlt. Griechenland schuldet dem Währungsfonds gut 21 Milliarden Euro (rund 23,7 Milliarden Dollar), das sind 27 Prozent der vom IWF insgesamt vergebenen Kredite an Krisenstaaten. Das europäische Klumpenrisiko vergrößert sich auf zwei Drittel des Kreditvolumens, wenn man die Ausleihungen an Portugal und die Ukraine dazu nimmt.
...

http: //www.faz.net/aktuell/wirtschaft/eurokrise/griechenland/griechenlands-schuldenkrise-ein-desaster-fuer-den-internationalen-waehrungsfonds-13677689.html
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Re: FED, EURO und Co - Sozialismus der Notenbanken

Beitragvon Sarastro » Di 14. Jul 2015, 08:38

Von den drei Parteien, die in der Griechenland Posse die Hosen runter lassen mußten, hat sich nur eine Partei relativ gut aus der Affäre gezogen:

1.) Die EZB kann weiterhin ihren Schein wahren und muß bisher keine Abschreibungen vornehmen. Im Gegenteil, sie kann jetzt dazu übergehen, auch griechische Staatsanleihen zu kaufen. Die EZB Diktatur geht also ungestört weiter.

2.) Die Griechen oder besser gesagt die Tsipras Regierung ist volle Kanne umgefallen und steht jetzt vor der Zerreißprobe mit Neuwahlen. Diese links-sozialistische Regierung ist allerdings auch selten dämlich, wenn sie erst ein Referendum durchführt und dann z.T. noch härte Auflagen akzeptiert als vorher.

3.) Merkel und Co sind ebenfalls umgefallen, wenn auch nicht so spektakulär wir Tsipras und die Syriza Regierung.
Statt 86 Mrd (alt) beträgt die deutsche Haftungssumme jetzt 112 Mrd (neu). Damit werden Kredite für ein Land verlängert und ausgeweitet, das längst zahlungsunfähig ist.

Es sei denn, es gibt noch Überraschungen bei den Abstimmungen / Parlamenten (Griechenland, Finnland etc). Dann geht das Spiel wieder von vorne los...

Bild

Bild Quelle:
http: //img.welt.de/img/wirtschaft/crop143970575/0359402373-ci16x9-w780/DWO-WI-Hilfspakete-Griechenland-jsaw-AufmNEU.jpg

=== Linker Flügel von Syriza protestiert

Der linke Flügel der Syriza-Partei von Griechenlands Ministerpräsident Alexis Tsipras ruft zum Widerstand gegen die Ergebnisse des Euro-Gipfels auf. «Nach 17-stündigen Verhandlungen haben die Staats- und Regierungschefs der Euro-Zone eine Vereinbarung geschlossen, die Griechenland und die Griechen demütigt», erklärte die Partei-Linke am Montag auf ihrer Internetsite.
«Das griechische Volk darf sich dadurch nicht entmutigen lassen, im Gegenteil: Es muss hartnäckig bleiben, wie es das im Referendum und den landesweiten Protesten für ein 'Nein' bis ganz zum Ende war.»
Es handle sich um ein Rettungspaket mit noch härteren Konditionen als seine Vorgänger, das die Troika wieder etabliere und das Land dazu verdamme, «eine Schuldenkolonie» unter der Aufsicht einer von Deutschland geführten EU zu bleiben, kritisierte der radikale Flügel des Linksbündnisses.
...

Finnland könne nicht garantieren, dass es diesen zustimmen würde - auch wenn Griechenland sich zu allen erforderlichen Massnahmen bereit erklärte. Besonders die Rechtspopulisten in der finnischen Regierung pochen auf eine harte Linie im Umgang mit Griechenland.
...

http: //www.nzz.ch/international/europa/widerstand-aus-athen-gegen-einigung-1.18579211

=== DRITTES RETTUNGSPAKET

... Standen für den deutschen Steuerzahler vor dem jüngsten Kompromiss bereits 96 Milliarden Euro im Feuer, hat das Volumen jetzt ein neues, zwölfstelliges Niveau erreicht. Auf 113 Milliarden Euro dürfte das deutsche Kreditvolumen steigen, würde das dritte Hilfsprogramm voll ausgezahlt.

... Die EZB kauft Monat für Monat europäische Staatspapiere im Volumen von rund 60 Milliarden Euro. Der offizielle Verteilungsschlüssel legt fest, dass drei Prozent des Kaufvolumens auf griechische Papiere entfallen müssen. Gibt die EZB, wie geplant, bis September 2016 jeden Monat besagte 60 Milliarden Euro aus, kauft sie insgesamt hellenische Papiere im Wert von 27 Milliarden Euro.

... Fest steht schon jetzt. Deutschland wird für 27 Prozent des Geldes aus dem ESM-Topf bürgen. Dies dürften rund 19 Milliarden Euro sein. Dazu kommt noch voraussichtlich knapp eine Milliarde für den IWF. Deutschland hat Athen allein im Rahmen des ersten Rettungspakets gut 15,2 Milliarden Euro an bilateralen Krediten zur Verfügung gestellt.

... Die Summe soll laut Tilgungsplan ab 2020 nach und nach zurückgezahlt werden, in jährlichen Raten von schließlich etwas mehr als einer halben Milliarde Euro. Das zweite Rettungspaket wurde über den damals neu gegründeten vorläufigen Rettungsschirm EFSF abgewickelt. Der deutsche Anteil daran beläuft sich auf gut 38 Milliarden Euro. Dieses Geld soll von Athen erst ab 2023 abgestottert werden, ebenfalls in verhältnismäßig kleinen Schritten.

Scharfe Kritik am neuen Rettungsprogramm gab es umgehend vom Bund der Steuerzahler (BdSt). Er hält den Gipfelbeschluss für unverantwortlich. Den Steuerzahlern würden weitere Haftungsrisiken aufgebürdet, die unvertretbar sind. Kritisch sieht die Interessenvereinigung auch die Rolle der EZB, die ohne Zutun der demokratisch gewählten Politiker die Risiken für den Steuerzahler noch erhöhen könnte. "Griechenland wird diese Schulden niemals vollständig begleichen können."

http: //www.welt.de/wirtschaft/article143970581/So-teuer-wird-der-Griechenland-Deal-fuer-Deutschland.html
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Re: FED, EURO und Co - Sozialismus der Notenbanken

Beitragvon Sarastro » Do 23. Jul 2015, 12:57

Ein Interview mit Varoufakis (nicht nur) für Verschwörungstheoretiker.
Vielleicht kam der Vorschlag mit den IOUs (Parallelwährung) zu früh. Aber wenn der IWF ausgezahlt wurde, die Urlaubssaison vorbei ist und die Bürger genug Geld abgehoben haben, kann das Spiel wieder von vorne beginnen. Es könnte einen heißen Herbst geben...

=== Varoufakis musste gehen, weil er Schuldscheine als Parallelwährung drucken wollte

In einem Interview mit dem britischen "New Statesman" hat der ehemalige griechische Finanzminister Yanis Varoufakis eine völlig neue Erklärung dafür geliefert, warum er als Finanzminister zurückgetreten ist. Er sei zurückgetreten, weil er bei einem Kabinettstreffen überstimmt worden sei, bei dem er für eine harte Linie gegenüber der Europäischen Zentralbank (EZB) geworben hatte, sagte er. So schlug er unter anderem vor, der EZB die Kontrolle über die griechische Zentralbank abzunehmen sowie Schuldscheine einzuführen. Er sei aber bei zwei zu vier Stimmen überstimmt worden.
...

http: //www.tagesspiegel.de/politik/griechenland-krise-yanis-varoufakis-musste-gehen-weil-er-schuldscheine-als-parallelwaehrung-drucken-wollte/12047808.html

=== Our battle to save Greece

HL: Right. So there were two options as far as I can see – an immediate Grexit, or printing IOUs and taking bank control of the Bank of Greece [potentially but not necessarily precipitating a Grexit]?

YV: Sure, sure. I never believed we should go straight to a new currency. My view was – and I put this to the government – that if they dared shut our banks down, which I considered to be an aggressive move of incredible potency, we should respond aggressively but without crossing the point of no return.

We should issue our own IOUs, or even at least announce that we’re going to issue our own euro-denominated liquidity;
we should haircut the Greek 2012 bonds that the ECB held, or announce we were going to do it;
and we should take control of the Bank of Greece.

This was the triptych, the three things, which I thought we should respond with if the ECB shut down our banks.
...

http: //www.newstatesman.com/world-affairs/2015/07/exclusive-yanis-varoufakis-opens-about-his-five-month-battle-save-greece
http: //www.newstatesman.com/world-affairs/2015/07/yanis-varoufakis-full-transcript-our-battle-save-greece

=== Athen zahlt Raten an EZB und IWF

Die griechische Regierung hat nach übereinstimmenden Berichten mehrerer Nachrichtenagenturen ihre heute fälligen Schulden bei der Europäischen Zentralbank fristgerecht überwiesen. Nach Angaben aus dem Finanzministerium in Athen wurde die Zahlung von 4,2 Milliarden Euro an die EZB pünktlich eingeleitet. Weitere 2,05 Milliarden Euro flossen an den Internationalen Währungsfonds (IWF). Dieser bestätigte den Eingang des Geldes. Zusätzlich zahlt die Regierung in Athen nach eigenen Angaben einen Kredit in Höhe von 500 Millionen Euro an die Notenbank des Landes zurück.

Über das nötige Geld verfügte Griechenland dank einer Brückenfinanzierung in Höhe von 7,16 Milliarden Euro, die die EU-Staaten vergangene Woche freigegeben hatten. Das Geld, das aus dem alten EU-Rettungsfonds EFSM stammt, soll es der Regierung in Athen ermöglichen, den Zahlungsverpflichtungen nachzukommen, bis das geplante neue Hilfsprogramm des Rettungsfonds ESM ausgehandelt ist, das bis zu 86 Milliarden Euro umfassen soll.
...

http: //www.tagesschau.de/wirtschaft/griechenland-zahlungen-103.html
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