Re: Fracking, CETA, TTIP, TISA,
von Sarastro » Mi 14. Okt 2015, 13:44
Die AfD ist ja auch weitgehend (bzw zu über 90%) gegen TTIP, obwohl sie für Freihandel ist. Der AfD Landesverband Brandenburg hatte z.B. dazu aufgerufen, in Berlin mit zu demonstrieren. Eigentlich nahe liegend: Wenn das EU/RO System schon aus Zwang, Lügen und Mißbrauch besteht, warum soll es dann bei TTIP besser sein ?
Gegen TTIP auf EFTA oder EWG Basis wäre nicht so viel einzuwenden:
- Wenn Leute freiwillig rauchen oder hochprozentigen Alkohol trinken, können sie auch Chlorhühner essen, wenn es ihnen schmeckt. Es muß halt gekennzeichnet sein.
- Schiedsgerichte sind ebenfalls OK, wenn man sich freiwillig (!) und zeitbefristet (!) darauf einläßt. Sollen doch die Vertragspartner selbst entscheiden, ob die USA, Irland oder der Vatikan als unabhängiges Schiedsgericht (für z.B. zehn Jahre) agieren.
Das wäre also nicht das Problem.
Aber die EU Erfahrungen zeigen, daß sich die Regierungen oder Organisationen wie die EZB nicht mehr an Regeln oder Gesetze (Maastricht, AEU Vertrag, ESM etc) halten. Und daß es nicht mehr möglich ist, Kompetenzen zurückzuholen. Wenn man einmal in der Falle ist, kommt man so schnell oder gar nicht nicht mehr raus. Deshalb Nein zu TTIP in dieser Form !
Interessant ist dabei die Berichterstattung über die ach so bösen TTIP Demonstranten. Dazu unsere Mainstream Medien - Zitat aus dem Spiegel:
"Die Proteste gegen das Freihandelsabkommen TTIP bedienen vor allem rechtspopulistische Ressentiments. Wer da mitmarschiert, findet offenbar nichts daran, sich gedanklich bei Pegida-Bachmann, Marine Le Pen und Donald Trump unterzuhaken."
http: //www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/ttip-bei-der-demo-marschieren-rechte-mit-kommentar-a-1057131.html
=== Letzte Zuflucht Nazikeule
250.000 Menschen demonstrierten am Wochenende in Berlin gegen das geplant Freihandelsabkommen TTIP. Haben sie dabei »gedanklich bei Pegida-Bachmann, Marine Le Pen und Donald Trump« Anleihen gemacht? Spiegel-Autor Alexander Neubacher jedenfalls ist dieser Meinung. Er behauptet: »In der Allianz der TTIP-Gegner schreiten Gewerkschaften und Umweltverbände Seite an Seite mit Nationalisten vom rechten Rand.«
Aber Neubacher geht noch weiter. Denn nicht nur marschieren in seinen Augen rechte und linke Radikale Seit‘ an Seit‘, sondern eigentlich alle folgen den rechten Stichwortsetzern und Ideengebern. »Doch bei den TTIP-Protesten sind die Rechten nicht Mitläufer, sondern heimliche Anführer,« schreibt er. »Die Kampagne gegen den Freihandel ist wie auf dem braunen Mist gewachsen.«
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Wer in Berlin dabei war, kann angesichts dieser »Diagnose« nur den Kopf schütteln. Hier versammelten sich Gewerkschaften, politische Organisationen, Parteien – und zwar über fast das gesamte politische Spektrum verteilt. An Ständen konnte man sich Informationen über den Welthandel und die Bedeutung von TTIP holen – und zwar in einer Tiefe und Detailliertheit, die man auf einer normalen Demonstration, bei der man zwangsläufig die zugrundeliegende Problematik vereinfacht darstellen muss, kaum zu erwarten ist. Dass »Nationalisten vom rechten Rand« hier die Feder geführt hätten, ist angesichts der Vielfalt und der schieren Masse an Autoren, Gruppierungen und Demo-Teilnehmern ausgeschlossen.
Es ist offensichtlich, dass der Protest gegen TTIP eine breite gesellschaftliche Basis hat, die sich nicht im Links-Rechts-Schema verorten lässt. Ob Linkspartei oder AfD – die Kritik an dem selbstherrlichen Vorgehen der Bundesregierung, die sich nicht in die Karten blicken lassen will, hat die traditionellen Grenzen zwischen Rechts und Links überschritten und eine neue gebildet: die zwischen der Bevölkerung, die sich nicht vorschreiben lassen möchte, was angeblich gut ist für sie und was nicht, und den eigenen Eliten, die den Kontakt zu ebendieser Bevölkerung verloren haben.
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http: //www.freiewelt.net/nachricht/letzte-zuflucht-nazikeule-10063948/