USA, Naher Osten und Co




NF Diskussion

Re: USA, Naher Osten und Co

Beitragvon Sarastro » So 22. Mär 2015, 11:28

Im Endeffekt muß man gar nicht auf volle Konfrontation gehen. Es reicht, wenn man zuerst einmal folgende Aktionen durchführt:
1.) Diverse NSA und NATO (Zusatz)Abkommen kündigen. Dann kann man auch in der NATO bleiben.
2.) Den deutschen Militärhaushalt senken.
3.) Die Sanktionen gegen Rußland aufheben, gegen Saudi-Arabien gibt es ja auch keine.
4.) Doppelwährung in Deutschland einführen, um sich vor ELA und TARGET II zu schützen.
5.) Den EU Haushalt so lange (mit UK und Co) blockieren, bis die Kosten für Deutschland gesenkt werden.

Diverses zum Thema Finanz- und Handelspartner in der Geopolitik:

=== Ukraine bekommt Milliarden – und liefert nichts

... Vor gut einer Woche nämlich erst, am 11. März, hatte der Exekutivrat des Internationalen Währungsfonds eine neue, vierjährige Kreditlinie in Höhe von 17,5 Milliarden Dollar gebilligt, die ihrerseits wiederum Teil eines internationalen Hilfsprogramms im Umfang von etwa 40 Milliarden Dollar ist. Einzelne Staaten oder Staatengruppen wie die Europäische Union werden für den Differenzbetrag zum IWF-Geld in den kommenden Jahren aufkommen.

... In der Tat steht Jaresko bei den Verhandlungen mit den Gläubigern erst am Beginn. Doch sie hat schon mal deutlich gemacht, dass die Geldgeber nicht damit rechnen können, ihr Geld komplett wiederzusehen. Zu schlecht gehe es ihrem Land. Laufen die Verhandlungen nach den Vorstellungen Kiews, wird man sich am Ende rund 15 Milliarden Dollar ersparen, indem man sie schlichtweg nicht zurückzahlt.

... Schon hat sich der größte Gläubiger des Landes, die Investmentgesellschaft Franklin Templeton, die ukrainische Obligationen im Wert von 7,6 Milliarden Dollar hält, mit anderen Gläubigern zusammengetan und Berater engagiert, wie man mit Kiew optimal verhandeln soll.
Der zweitgrößte Gläubiger, der russische Staat, hat gleich zu verstehen gegeben, dass er bei diesem Deal nicht mitmacht. Man werde zwar nicht vom Recht Gebrauch machen, die ausstehenden drei Milliarden Dollar, die Ende 2013, also in der Endphase des mittlerweile gestürzten ukrainischen Präsidenten, der Ukraine verliehen wurden, vorzeitig zurückzuverlangen, sagte Russlands Finanzminister Anton Siluanow diese Woche. Aber man werde die Schulden weder strecken noch abschreiben und erwarte die Rückzahlung im Dezember dieses Jahres, wie es versprochen worden ist.

... Die Oligarchie wurde nicht beseitigt, sondern bekam sogar noch eine neue Qualität, indem Igor Kolomoiski, einer der reichsten Ukrainer, im Vorjahr selbst Gouverneur wurde und zumindest zwei Regionen nun auch politisch kontrolliert.
Überhaupt wurden Klein- und Mittelunternehmen zugunsten oligarchischer Konglomerate systematisch benachteiligt und geschröpft. Willkür bei Beamten – etwa in der Steuereintreibung – ist dafür verantwortlich. Dazu kommen die von der Justiz geduldeten gewaltsamen Firmenübernahmen.

... Es ist offenbar diese Hoffnung, die den IWF dazu bewogen hat, dem Land trotz seiner miserablen Reformbilanz einen Kredit in einer Höhe zu gewähren, von dem vergleichbare Staaten nur träumen können. Ab sofort ist die Ukraine hinter Portugal, Griechenland und Irland der viertgrößte IWF-Schuldner und sitzt auf 10,6 Prozent aller ausstehenden IWF-Kredite.

http://www.welt.de/wirtschaft/article13 ... ichts.html
-> welt.de/wirtschaft/article138638650/Ukraine-bekommt-Milliarden-und-liefert-nichts.html

=== China gewährt Venezuela Milliarden-Kredit

... Mit einem Kredit in Höhe von zwei Mal fünf Milliarden Dollar wird China nun ein noch wichtigerer Partner des Landes. Der erste Teil des Kredits ist Teil eines Abkommens zwischen den beiden Ländern, dem Joint Chinese-Venezuelan Fund, und soll in Großprojekte fließen, berichtet die CNBC mit Verweis auf einen Beamten. Noch in diesem Monat soll eine entsprechende Vereinbarung für den Kredit unterzeichnet werden. Die Laufzeit liegt bei fünf Jahren statt der üblichen drei.
Der zweite Teil des Geldes soll in für die Ölindustrie genutzt werden. China wolle Investitionen in die Ölfelder unterstützen, so dass der venezolanische Ölkonzern PDVSA schnell die Produktion steigern könne, so der Beamte. 96 Prozent der Deviseneinnahmen Venezuelas stammen aus dem Export von Rohstoffen.

http://deutsche-wirtschafts-nachrichten ... en-kredit/
-> deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2015/03/21/gegen-usa-china-gibt-venezuela-milliarden-kredit/

=== Israel und die Oligarchen

... Denn die wirtschaftliche und politische Macht in Israel wird von wenigen Oligarchen ausgeübt. Ein Viertel aller börsenotierten Unternehmen in Israel ist in der Hand von 20 Business-Familien, hat die israelische Zentralbank ermittelt. Der Einfluss einer Person in der israelischen Wirtschaftswelt hängt von seiner Familien-Mitgliedschaft ab.
... Die Regierung Netanjahu setzt, um den Widerstand gegen ein ungerechtes System im Keim zu ersticken, auf die Sicherheitskarte. Noch wenige Stunden vor der Wahl erklärte Netanjahu, dass es unter seiner Regierung niemals eine Zwei-Staaten-Lösung mit den Palästinsern geben werde.

http://deutsche-wirtschafts-nachrichten ... hen-osten/
-> deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2015/03/18/israel-die-soziale-kluft-gefaehrdet-die-einzige-demokratie-im-nahen-osten/
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Re: USA, Naher Osten und Co

Beitragvon Sarastro » Mi 13. Mai 2015, 08:35

Da sind sie wieder die feinen Leute aus dem Dunstkreis der US Regierung: Katar, Türkei und Libyen.
Wann gibt es den nächsten Militärschlag der USA/NATO ? Schließlich müssen ja auch Staatsgelder für Militärausgaben weiter umverteilt werden.

Richtig kurios wird das Ganze allerdings, wenn US Verbündete (das Tobruk Regime) US Verbündete (Katar, Türkei) kritisieren, daß diese "islamistischen Gegner unterstützen".

=== Libyen bombardiert türkischen Frachter

Die libysche Luftwaffe hat ein türkisches Frachtschiff vor der Küste bombardiert und dabei einen Matrosen getötet und mehrere verletzt. Der Angriff sei vergangenen Sonntag erfolgt, weil das Schiff ohne Erlaubnis in libysche Hoheitsgewässer eingedrungen und trotz Warnungen nicht umgekehrt sei, sagte ein Abgeordneter des international anerkannten Parlaments in Tobruk.
...

Libyen ist seit dem gewaltsamen Sturz des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafi tief ins Chaos gestürzt. Derzeit gibt es zwei Parlamente und zwei Regierungen, von denen nur eine international anerkannt wird. Diese hat der Türkei und Katar schon mehrfach vorgeworfen, ihre islamistischen Gegner zu unterstützen. Alle türkischen Unternehmen sind deswegen von öffentlichen Verträgen ausgeschlossen.

http://www.n-tv.de/politik/Libyen-bomba ... 83321.html
-> n-tv.de/politik/Libyen-bombardiert-tuerkischen-Frachter-article15083321.html
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Re: USA, Naher Osten und Co

Beitragvon Sarastro » Do 28. Mai 2015, 09:11

Warum die Altparteien und die Rußland Sanktionen so verlogen sind.

=== Deutschland liefert Saudi-Arabien Waffen

Die Bundesregierung hat vor der militärischen Intervention Saudi-Arabiens im Jemen das Königreich mit Waffen beliefert. Die Lieferungen fanden im Februar und im März 2015 statt. Insgesamt wurden 23 Genehmigungen mit einem Gesamtwert von über 16 Millionen Euro erteilt. Das geht aus einer Kleinen Anfrage der Bundestagsfraktion der Linken hervor. Unter den gelieferten Rüstungsgütern befinden sich neben diversen Teilen für Kanonenmunition und Munition für Pistolen auch Schießsimulationssysteme, Zieldarstellungs-Drohnen, Teile für gepanzerte Fahrzeuge, Kampfflugzeuge oder Geländewagen.
...

Die Bundesregierung wörtlich: „Saudi-Arabien spielt mit seiner gewichtigen Stimme in der Arabischen Liga und im Golfkooperationsrat eine Schlüsselrolle für Sicherheit in der von Krisen geprägten Region. Sicherheit und Stabilität gehören zu den erklärten außenpolitischen Prioritäten Saudi-Arabiens“.
...

http: //deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2015/05/21/bundesregierung-liefert-saudi-arabien-waffen-fuer-krieg-gegen-jemen/
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Re: USA, Naher Osten und Co

Beitragvon Sarastro » Mi 3. Jun 2015, 09:58

IS-Miliz gewinnt auch in Libyen weiter an Boden

Tripolis/Kairo - Sirte, nahe dem libyschen Ölhalbmond, ist ein gutes Pflaster für die Jihadisten der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS). In der Geburtsstadt von Ex-Diktator Muammar al-Gaddafi gibt es noch viele Anhänger des alten Regimes. Zudem haben sich dort die Fajr-Milizen (" Morgenröte"), die die international nicht anerkannte Regierung in Tripolis unterstützen, in den letzten Monaten viele Feinde gemacht.

Die IS-Kämpfer haben in dieser Gegend deshalb auch neue Unterstützung gefunden. In den vergangenen Tagen gelang es ihnen, eine große Luftwaffenbasis in der Nähe von Sirte einzunehmen. Dort befindet sich auch der internationale Flughafen der Stadt. Er ist nun das erste große Flugfeld, das unter der Kontrolle der ultraradikalen Gruppierung steht.
...

http: //derstandard.at/2000016771166/IS-Miliz-gewinnt-auch-in-Libyen-weiter-an-Boden
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Re: USA, Naher Osten und Co

Beitragvon Sarastro » Di 30. Jun 2015, 10:19

Zu den Folgen der zerstörenden US Politik und was es für Alternativen gibt:

Ob der Artikel von "Human Rights Watch" stimmt, kann ich nicht beurteilen. Dazu ist die Lage zu verworren. Aber das Todenhöfer Interview gibt gute Denkansätze.

=== Massive Menschenrechtsverletzungen im Kampf gegen ISIS

Milizen, freiwillige Kämpfer und irakische Sicherheitskräfte haben vorsätzlich zivile Objekte zerstört, nachdem sie den Islamischen Staat (ISIS) Anfang September 2014 aus der Stadt Amerli und ihrer Umgebung vertrieben haben, so Human Rights Watch in einem heute veröffentlichten Bericht. Dem vorausgegangen waren US-amerikanische und irakische Luftangriffe auf das Gebiet.
...

http: //www.hrw.org/de/news/2015/03/18/irak-milizen-zerstoren-dorfer-und-vertreiben-tausende

=== Todenhöfer: "Westen kann IS im Irak nicht schlagen"

Die Lage in Syrien und im Irak bleibt auch ein Jahr nach Ausrufung des "Islamischen Staates" (IS) dramatisch. Im Rahmen unserer Serie sprachen wir darüber mit dem Publizisten und früheren CDU-Bundestagsabgeordneten Jürgen Todenhöfer, der vor kurzem das Buch "Inside IS — 10 Tage im ,Islamischen Staat‘" veröffentlicht hat.

Herr Todenhöfer, lässt der IS sich überhaupt noch vertreiben?

Jürgen Todenhöfer: Das wird ganz schwer werden. Selbst wenn der IS geschlagen würde, muss man fragen, ob man da nicht schon die nächste Generation von Terroristen züchtet. Die Einzigen, die den IS im Irak schlagen könnten, wären sunnitische Iraker. Der Westen kann das nicht.

Vor kurzem wurde ein Dokument des US-Militärgeheimdienstes DIA bekannt. Demnach war Washington schon 2012 klar, dass einige der islamistischen Rebellengruppen im Irak und in Syrien einen islamischen Staat ausrufen könnten.

Todenhöfer: Das Papier belegt: Der Westen wollte, dass im Osten Syriens ein salafistischer Staat entsteht, um Syrien von der schiitischen Expansion im Irak und im Iran abzuschneiden. Dieses Papier beweist, dass die Amerikaner ein lebensgefährliches Spiel mit dem Teufel betrieben haben.


Das Geheimdokument wurde vor vier Wochen aufgrund eines Gerichtsbeschlusses publik. In den Medien — in den USA wie in Deutschland — hat es aber nur wenig Aufmerksamkeit gefunden. Wie erklären Sie sich das?

Todenhöfer: Das ist schwierig. Viele Medien hätten schreiben müssen, dass vieles von dem, was sie ihren Lesern in den letzten drei Jahren präsentiert haben, und was ja auf Informationen der Regierungen beruhte, falsch war. Sie hätten schreiben müssen, dass Saudi-Arabien und einige Golfstaaten terroristische Organisationen in Syrien unterstützt haben — und dass die Amerikaner das nicht nur gewusst, sondern akzeptiert haben. Das ist grauenvoll danebengegangen.

Sie selbst sind nicht unumstritten. Nachdem Sie Ende 2014 in der vom IS kontrollierten Stadt Mosul ein Interview mit dem deutschen Islamisten Christian Emde geführt hatten, wurde Ihnen zweifelhafte Propaganda für den IS vorgeworfen.

Todenhöfer: Es gibt niemanden, der den IS härter angreift als ich, auch in meinem Buch und in meinem offenen Brief an (IS-Führer Abu Bakr) Al- Baghdadi, der in der ganzen arabischen Welt veröffentlicht wurde. Jedes Mal, wenn ich mit Taliban spreche, wenn ich mit Al Kaida und (dem syrischen Präsidenten Baschir) Al- Assad gesprochen habe, und jetzt eben mit dem IS, immer gibt es Leute, die dann sagen, man mache Propaganda für diese Leute. Ich habe gelernt, wenn du nicht mit allen Seiten sprichst, wirst du ununterbrochen Fehlurteile abgeben.
...

Todenhöfer: Es ist ja alles kaputt: Es kämpfen Schiiten gegen Sunniten, Saudi-Arabien gegen Iran, IS gegen alles, was nicht IS ist. Der frühere US-Präsident George W. Bush hat dort Chaos geschaffen, und da muss man sich nicht wundern, dass jetzt dort Chaoten auftreten. Als die Amerikaner damals im Hindukusch in Afghanistan die Taliban bombardierten, hatten wir ein paar Hundert Terroristen. Jetzt haben wir 100 000.
...

Todenhöfer: Der IS kann im Irak nur existieren, weil er von der entrechteten sunnitischen Minderheit im Land toleriert wird. Die 35 Prozent der Sunniten sind nach dem Sturz Saddam Husseins an den Rand der Gesellschaft gedrängt worden — Jobs verloren, ins Gefängnis geworfen worden. Wenn man die Sunniten gleichberechtigt in die irakische Gesellschaft integrieren würde, würden sie dem IS die Rote Karte zeigen. Ich kenne führende Leute der gemäßigten Sunniten im Irak, und die sagen, sie sind alle bereit, gegen den IS zu kämpfen. Sie haben das 2007 in blutigen Kämpfen schon einmal gemacht (bei den Kämpfen um Falludscha und anderen Städten, Anm. d. Red.). Sie sagen, wir sind zehn Millionen, die sind 10- bis 20 000, die hätten keine Chance.
...

Todenhöfer: Der dritte Punkt wäre — das haben Sie angedeutet —, man müsste eine Friedenskonferenz geradezu erzwingen zwischen Saudi-Arabien und Iran. Das steckt hinter fast allem, was dort geschieht. Und der vierte Punkt, um das Chaos aller gegen alle zu beenden: Man bräuchte so eine Art KSZE (Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa), die damals in den 70er Jahren die Konfrontation des Westens mit dem Ostblock entschärft hat. Das wären Ansätze, um dieses Chaos irgendwie wieder unter Kontrolle zu kriegen. Aber ich kann nirgendwo erkennen, dass nach diesen Lösungen gesucht wird.

http: //www.nordbayern.de/politik/todenhofer-westen-kann-is-im-irak-nicht-schlagen-1.4473064
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Re: USA, Naher Osten und Co

Beitragvon Sarastro » Mi 22. Jul 2015, 12:20

Mal sehen, ob es in der Ukraine einen Schuldenschnitt gibt.

=== Der andere Staatsbankrott

Vor Kurzem hat die ukrainische Regierung in Kiew angekündigt, sie werde die Bedienung der Auslandsschulden ihres Landes möglicherweise aussetzen.
...
Im Jahr 2014 ging die Wirtschaftsleistung um 6,9 Prozent zurück. Im ersten Quartal 2015 schrumpfte sie im Jahresvergleich gar um 17,6 Prozent. Der Internationale Währungsfonds (IWF) musste seine ursprüngliche Prognose – die sich auf das ganze Jahr 2015 bezieht – von minus 5,5 Prozent um 3,5 Prozentpunkte nach unten korrigieren. Der tatsächliche Rückgang dürfte aufgrund der in diesen Zahlen nicht mehr berücksichtigten Separatistengebiete deutlich höher liegen.
...
Am Ende des laufenden Jahres könnte die Summe der Staatsschulden fast die Höhe des Bruttoinlandsproduktes erreicht haben. Vor diesem Hintergrund ist der Führung in Kiew klar geworden: Sie kann die in den kommenden vier Jahren anstehenden Raten von mehr als 27 Milliarden Euro an Auslandsschulden und die 15 Milliarden Euro Inlandsschulden unmöglich fristgemäß zurückzahlen.
...

Russland hat bereits signalisiert, dass ein Zahlungsaufschub nicht infrage kommt. Auch der Großteil der privaten Schuldscheininhaber ist anscheinend nicht zu einer Stundung bereit.
Kiew erwartet jedoch einen Schuldenschnitt von 40 Prozent. Die Gläubiger stehen vor der Wahl: Kommen sie der Regierung entgegen? Oder verzichten sie im Fall eines Bankrotts auf einen größeren Teil oder gar die komplette Summe?
Der IWF gab Kiew einen Blankoscheck für die Verhandlungen mit den ausländischen Gläubigern. Das bedeutet, dass der Fonds auch bei einer fehlenden Einigung sein rund 16 Milliarden Euro schweres Hilfsprogramm fortsetzen wird. 1,5 Milliarden Euro davon sollen in den kommenden Wochen fließen.
...

http: //www.zeit.de/wirtschaft/2015-06/ukraine-wirtschaft-staatsschulden-armut
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Re: USA, Naher Osten und Co

Beitragvon Sarastro » Mo 27. Jul 2015, 07:55

Blowback der US Außenpolitik:
Diesmal trifft es die Türkei, die (wie damals Pakistan mit den Saudis für Al Quaida) vor Monaten noch mit den Saudis für die IS/IS aktiv war. Und daß ein NATO Land mal einfach so ein anderes Land bombardiert, scheint auch wenig zu stören.

=== Konflikt IS-Türkei: PKK kündigt Waffenstillstand auf

... Der Auftrag der Piloten: Die Zerstörung von Stellungen der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) in Nordsyrien. Die Operation "Yalcin" beginnt und damit auch eine neue Ära in der türkischen Syrien-Politik.
Denn bisher hatte sich der NATO-Staat strikt geweigert, sich in die US-geführte Anti-IS-Allianz einzureihen. Mehr noch: Mit dem erklärten Ziel, den syrischen Machthaber Bashar al-Assad zu stürzen und die Autonomie-Bestrebungen der Kurden jenseits der Grenze einzudämmen, hatte Ankara den IS gewähren lassen, manche sagen sogar, direkt unterstützt.
Den letzten Anstoß für die Kehrtwende gab wohl das IS-Selbstmord-Attentat vom vergangenen Montag, bei dem in der türkischen Grenzstadt Suruc 32 Menschen, vor allem Kurden, getötet worden waren.
...

Die verbotene Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) hat ihren Waffenstillstand mit der türkischen Regierung aufgekündigt. Nach dem Luftangriff auf PKK-Lager im Nordirak in der Nacht auf Samstag sei er bedeutungslos geworden, erklärte die PKK auf ihrer Internetseite. Das Büro des türkischen Ministerpräsidenten Ahmet Davutoglu bestätigte die Luftangriffe. Die beiden Seiten hatten 2012 Friedensgespräche begonnen. Dabei wurde auch ein Waffenstillstand und ein Abzug der PKK-Kämpfer aus der Türkei in den Nordirak vereinbart. Der Friedensprozess liegt vor dem Hintergrund gegenseitigen Misstrauens derzeit aber auf Eis.
...

Darin gab der Staatschef in Ankara dem beständigen Drängen Washingtons nach, die Luftwaffenbasis Incirlik nutzen zu dürfen. Dem Vernehmen nach gilt Selbiges jetzt auch für den Stützpunkt Diyarbakir. Das bedeutet, dass das Anti-IS-Bündnis die Dschihadisten viel schneller und effizienter ins Visier nehmen kann als bisher von Jordanien, dem Irak oder den Golfstaaten aus. Zudem können wegen der geringen Entfernung jetzt auch Kampfhubschrauber zum Einsatz gelangen.
...

http: //kurier.at/politik/ausland/tuerkei-zieht-gegen-den-is-in-den-krieg-razzien-im-eigenen-land/143.238.471
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Re: USA, Naher Osten und Co

Beitragvon Sarastro » Mi 29. Jul 2015, 07:15

So viel zum Thema "Territoriale Integrität" und die Verlogenheit des Westens.

=== Nato unterstützt USA und Türkei bei Puffer-Zone in Syrien

Die USA und die Türkei seien übereingekommen, eine Puffer-Zone auf syrischem Gebiet zu errichten, meldet die Washington Post. Die Türkei will eine Flugverbotszone, Washington zögert noch mit einer solch weitreichenden Maßnahme. Rein theoretisch ist Syrien ja noch ein selbständiger Staat und daher in gewisser Weise Völkerrechtssubjekt.
...

http: //deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2015/07/28/nato-unterstuetzt-usa-und-tuerkei-bei-puffer-zone-in-syrien/

=== Sicherheitszone in Syrien

Es ist beschlossene Sache: Gemeinsam wollen die Türkei und die USA eine Sicherheitszone in Syrien errichten – 110 Kilometer lang und 65 Kilometer breit. Als Eckpunkte sind die türkischen Grenzstädte Killis und Dscharabulus gedacht. Im Westen soll sie bis in die Vororte von Aleppo reichen, im Osten bis zum Euphrat.
...

http: //www.welt.de/politik/ausland/article144558643/IS-wird-die-Pufferzone-bis-zum-letzten-Mann-verteidigen.html

=== Irak protestiert gegen türkische Luftangriffe

Die türkischen Luftangriffe auf Stellungen der PKK im Norden des Iraks bedeuteten eine gefährliche Eskalation und Verletzung der Souveränität. Dies schrieb der irakische Regierungschef Haider al-Abadi am Dienstag im Kurzmitteilungsdienst Twitter. Der Ministerrat habe die Türkei aufgefordert, die guten Beziehungen zu respektieren.
...

http: //www.tagesanzeiger.ch/ausland/standard/Irak-protestiert-gegen-tuerkische-Luftangriffe/story/10887828
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Re: USA, Naher Osten und Co

Beitragvon Sarastro » Di 4. Aug 2015, 09:09

USA versus Rußland. Und welche Kräfte dabei außer Kontrolle geraten.

Welche Variante trifft auf Syrien zu:
A) Die USA führen erneut einen Angriffskrieg
B) Die USA paktieren mit Assad

=== Ukraine: Poroschenko will Rechten Sektor nach Schießerei entwaffnen

Mindestens drei Menschen sind in der Westukraine bei einer Schießerei zwischen Sicherheitskräften und Anhängern des Rechten Sektors getötet worden. Präsident Petro Poroschenko ordnete an, die Ruhe in der Stadt Mukatschewe nahe der ungarischen und slowakischen Grenze wieder herzustellen. Medien berichteten am Sonntag, dass wegen des mit Militärwaffen ausgetragenen Machtkampfes Teile der Stadt evakuiert worden seien, berichtet der Guardian. Bilder zeigten brennende Autos in dem Ort mehr als 1.000 Kilometer vom Kriegsgebiet Ostukraine entfernt.
...

http: //deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2015/07/20/ukraine-poroschenko-will-rechten-sektor-nach-schiesserei-entwaffnen/

=== Syrien - Russland warnt USA

Russland hat die USA vor den Folgen von Angriffen auf die syrische Armee gewarnt. Dies würde den Kampf gegen islamistische Extremisten in Syrien erschweren, sagte Außenminister Sergej Lawrow nach einem Treffen mit US-Amtskollegen John Kerry in Katar. "Wir verlangen, dass jede Einmischung von außen in die syrische Krise gestoppt wird und die syrischen Parteien zu gemeinsamen Verhandlungen gedrängt werden."
Lawrow bezog sich damit auf die Ankündigung der USA, verbündete Rebellen in Syrien zukünftig mit Luftschlägen gegen Angriffe schützen zu wollen. Dies soll auch dann gelten, wenn die von den USA ausgebildeten Kämpfer von Regierungstruppen angegriffen werden.
Lawrow kritisierte, ein solches Vorhaben sei "kontraproduktiv" und verstoße gegen das Völkerrecht. Die Bildung einer "einheitlichen Front" gegen Gruppen wie den "Islamischen Staat" oder die Al-Nusra-Front werde dadurch erschwert.
...

Im syrischen Bürgerkrieg kämpfen die verschiedenen Rebellengruppen nicht nur gegen die Regierung, sondern auch gegeneinander. Die Islamisten der Nusra-Front wollen zwar Assad stürzen, greifen aber auch gezielt andere Aufständische an, die Unterstützung aus dem Westen erhalten haben. Ein Bündnis mit der syrischen Regierung gegen den IS lehnen die USA strikt ab. Allerdings hat das US-Militär bislang eine direkte Konfrontation mit den syrischen Truppen vermieden. Umgekehrt schießen die Einheiten Assads nicht auf amerikanische Kampfflugzeuge, die IS-Stellungen bombardieren.
...

http: //www.zeit.de/politik/ausland/2015-08/syrien-usa-russland-angriffe-warnung-lawrow
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Re: USA, Naher Osten und Co

Beitragvon Sarastro » Fr 11. Sep 2015, 10:44

Der Westen pumpt weiterhin unnötiges Geld in die Ukraine.

=== Westliche Gläubiger erlassen Ukraine fast 3,8 Mrd. Dollar Schulden

Die Regierung habe nach fünfmonatigen zähen Verhandlungen ein Abkommen mit einer westlichen Gläubigergruppe unterzeichnet, teilte Finanzministerin Natalia Jaresko mit. Demnach werden der krisengeschüttelten Ex-Sowjetrepublik 20 Prozent ihrer Verbindlichkeiten - rund 3,6 bis 3,8 Mrd. US-Dollar - erlassen. Die Restschuld von etwa 15 Mrd. Dollar soll in einem Zeitraum von 2019 bis 2027 zurückgezahlt werden, hieß es.
...

Die Ukraine hofft, ähnliche Konditionen für einen russischen Kredit über 3 Mrd. Dollar zu erhalten, der am 20. Dezember fällig wird. Mit den nun ausgehandelten Konditionen müsse sich auch Russland abfinden, forderte Jazenjuk. "Russland wird keine besseren Bedingungen als die restlichen Kreditgeber erhalten", betonte er.
Russlands Finanzminister Anton Siluanow erteilte der Ukraine umgehend eine Absage. Sein Land werde sich nicht an der Umstrukturierung der ukrainischen Schulden beteiligen, sagte er der Agentur Interfax zufolge.
...

http: //diepresse.com/home/wirtschaft/international/4807898/Westliche-Glaeubiger-erlassen-Ukraine-fast-38-Mrd-Dollar-Schulden
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