Re: Wahljahr 2021 die Parteien bringen sich in Stellung
von Ruckzuck » Do 31. Dez 2020, 15:47
Der Söder Faktor sollte nicht unterschätzt werden !
Es läuft aktuell wirklich vieles auf Söder raus. Das Problem bei ihm ist, man weiß nicht was man bekommt. Den vergrünten Söder möchte ich ganz sicher nicht, andererseits hat er auch immer wieder richtige Dinge zur Wirtschaftspolitik durchblicken lassen. Eigentlich sind diese Vorstellungen mit den Grünen nicht umzusetzen. Dennoch könnte es machttaktisch nicht schlecht sein für die CDU Söder die Kanzlerkandidatur zu überlassen (natürlich gegen eine gewisse Gegenleistung): Söder akzeptiert, dass es keinen einzigen CSU-Minister neben ihm gibt bzw. gibt sich mit dem Landwirtschaftsministerium zufrieden. Röttgen übernimmt das Außenministerium (das sehe ich in jedem Szenario als gesetzt an), Merz übernimmt das Wirtschafts- oder Finanzministerium (das was der Koalitionspartner nicht beansprucht), Laschet wird 2022 Bundespräsident und Spahn übernimmt ein wichtigeres Ministerium (das Innenministerium oder Verteidigungsministerium dürfte sicher frei sein) und somit sind alle versorgt.
Persönlich gehe ich inzwischen davon aus, dass Merz Parteivorsitzender wird. Dennoch wird auch ein Merz wissen, dass seine eigene Kanzlerkandidatur zur RRG führen konnte. Merz ist im breiten Volk leider nicht so beliebt, dass er eine Wahl gewinnen könnte. Er könnte als CDU-Vorsitzender und wichtiger Minister Söders grüne Phantasien jedoch etwas einhegen und den Kurs maßgeblich mitbestimmen. Söder könnte die Union (leider) Richtung 38-40 Prozent führen (er ist wirklich populär, kenne einige nicht CDU-Wähler die bei Söder sofort Union wählen). Mit diesem Wahlergebnis wird die Union vermutlich zwischen einer schwarz-roten, einer schwarz-grünen und wenn es gut läuft zwischen einer schwarz-gelben Koalition wählen. Das sichert zumindest ab, dass die Grünen bei den Forderungen nicht allzu dreist sein können, da es andere Koalitionsoptionen gibt. Ich hoffe in diesem Szenario auf schwarz-gelb, die Koalition erscheint mir im realistischen. Ich denke die Nach Merkel Union regiert lieber mit der FDP.
Merz ist der einzige Kandidat um den Vorsitz, dem eine glaubhafte Abkehr vom Merkel-Kurs zuzutrauen ist. Der einzige, der konservative Wähler der CDU wieder näher bringen könnte, denn Söder hat sich mit der Ankündigung, auch mit den Grünen zu können, selbst geschadet.
Röttgen kommt zu geschmeidig, zu selbst- und merkellobend, zu sehr außenpolitisch fixiert daher, als daß von ihm eine grundlegende Politikwende zu erwarten wäre. Und Laschet hat sich mit seinem "Weiter so", mit seiner durchsichtigen Entschuldigungsarie endgültig als unglaubwürdig, als ungeeignet gezeigt.
Zuletzt geändert von Ruckzuck am Mi 20. Jan 2021, 16:16, insgesamt 1-mal geändert.
"Wenn wir unsere A u g e n nicht dazu gebrauchen um zu sehen, werden wir sie immer öfters benutzen, um zu Weinen."