Flüchtlinge in Hessen - Rückkehr seltener Krankheiten
Das Gesundheitsamt des Rheingau-Taunus-Kreises braucht mehr Geld und Personal, um im Hinblick auf die Gesundheitsvorsorge den Strom der Flüchtlinge bewältigen zu können. „Die neuankommenden Asylsuchenden bringen zum Teil Krankheiten mit, die bei uns nur noch selten auftreten“, berichtet Gesundheitsdezernentin Monika Merkert (SPD). Ihre Mitarbeiter seien durch die Diagnose und Behandlung teils ansteckender Krankheiten stark gefordert.
...
Das Gesundheitsamt rechnet in diesem Jahr mit bis zu 1500 Neuankömmlingen, deren Untersuchungsbögen von einem Arzt geprüft werden müssten. Darunter falle auch das Röntgen von Frauen nach der Entbindung sowie die Aufforderung, Kinder wegen fehlender Impfungen einem Kinderarzt vorzustellen. Das sei zur Vorbeugung notwendig, unter anderem wegen des Ausbruchs von Polio in Syrien, von Masern in Berlin und Kassel und von Windpocken in Gießen. Merkert rechnet in diesem Jahr mit mindestens 250 zusätzlichen amtsärztlichen Untersuchungsaufträgen, mit der Prüfung ärztlicher Hilfsmittelverordnungen und der Notwendigkeit von Behandlungen und Operationen.
...
Zwischen Juni 2014 und Mai 2015 registrierte das Gesundheitsamt 60 Fälle meldepflichtiger Krankheiten wie beispielsweise Krätze, und es seien Einzelfälle von Tuberkulose diagnostiziert worden. Die Patienten müssten über Monate beobachtet und ihre Therapie begleitet werden bis hin zur Kontrolle der Einnahme der Medikamente. Manche Flüchtlinge seien unter schlechten hygienischen Bedingungen monatelang unterwegs gewesen. Sie hätten im Freien geschlafen und seien für Infektionen anfällig gewesen.
...
http: //www.faz.net/aktuell/rhein-main/rueckkehr-seltener-krankheiten-in-hessen-durch-fluechtlinge-13765465.html